Wien - Um mit 65 Jahren in den Genuss einer Pension in der
Höhe von 80 Prozent ihres durchschnittlichen Lebenseinkommens zu
kommen, müssen auch die schnellsten Universitätsstudenten
Ersatzzeiten nachkaufen bzw. neben dem Studium bereits arbeiten. Dies
zeigt ein Blick auf die Studienabschlussstatistik des
Bildungsministeriums. Demnach schließt nur ein Drittel der
Absolventen sein Erststudium bis zum Alter von 25 Jahren ab, weitere
45 Prozent werden bis zum Alter von 30 Jahren fertig. Die von der
Regierung angestrebten 45 Versicherungsjahre können sie daher ohne
Nachkauf bzw. Nebenbeschäftigung während der Ausbildung kaum
aufbringen.
Laut Statistik schließen 2,1 Prozent der Studenten ihr
Universitäts-Studium bis zum Alter von 22 Jahren ab, bis zum Alter
von 24 Jahren sind erst 19,9 Prozent fertig. Die Hälfte aller
Absolventen haben immerhin bis 26 ihren Erstabschluss in der Tasche,
drei Viertel bis ins Alter von 29 Jahren.
Studienmonat kostet einem 30-Jährigen 524,40 Euro
Der Nachkauf von Versicherungszeiten wiederum ist teuer. Für den
Besuch einer höheren Schule (AHS, BHS) können laut Hauptverband
maximal 36 Monate nachgekauft werden, für das Studium maximal 72
Monate. Bei den Kosten gibt es eine Altersstaffelung - so zahlt etwa
ein 30-Jähriger für einen Monat Schulzeit 262,20 Euro und für ein
Studienmonat 524,40 Euro, im höheren Alter wird der Nachkauf teurer.
Günstiger ist der Erwerb von Versicherungsjahren für jene
Studenten, die neben ihrer Ausbildung auch arbeiten. So kann etwa für
eine geringfügige Beschäftigung eine Selbstversicherung abgeschlossen
werden, die auch für die Pension angerechnet wird. Die Kosten dafür
betragen pro Monat etwa nur ein Zehntel des Betrags, der für einen
Nachkauf aufgewendet werden müsste.
Nachteil dabei: Zwar steigt mit der Zahl der Monate im
"Studentenjob" der Prozentsatz, gleichzeitig sinkt aber wegen der
geringen Entlohnung die Bemessungsgrundlage. Wer also zu lange neben
seinem Studium geringfügig beschäftigt ist, kann zwar unter Umständen
ohne Nachkauf von Ersatzzeiten eine Pension von 80 Prozent des
durchschnittlichen Lebenseinkommens beziehen - dieses wird dann aber
entsprechend niedriger sein. Im Vorteil sind diejenigen, die nur
relativ kurz typische Studentenjobs hatten und sich dabei versichert
haben: Sie ersparen sich dadurch eventuell den Nachkauf, ohne dass
die Bemessungsgrundlage zu stark sinkt. (APA)