Von den insgesamt 732 Europaabgeordneten sind nach derzeitigem Stand, einen Tag vor der konstituierenden Sitzung des neuen EU-Parlaments, 33 fraktionslos. Der Vlaams Blok stellt drei Europaabgeordnete. Zur Bildung einer Fraktion sind mindestens 19 Europa-Parlamentarier aus fünf verschiedenen Ländern erforderlich.
Mölzer betont, dass eine Fraktion jederzeit in Leben gerufen werden könne. Als seine bevorzugten weiteren Ansprechpartner unter den Fraktionslosen nennt er die italienische Lega Nord (4 Sitze), die populistische polnische Bauernpartei "Samooborona" (6 Sitze), die rechtsextreme französische Front National (7 Sitze), die italienische "Alternativa Sociale" der Duce-Enkelin Alessandra Mussolini (1 Sitz) und die "Volkspartei Bewegung für Demokratische Slowakei" von Vladimir Meciar (3 Sitze).
Von Seiten der Samoobrona (Selbstverteidigung) von Andrzej Lepper habe es "Vorbehalte wegen alter Aussagen von Jörg Haider gegenüber Lech Walesa gegeben", sagte Mölzer, "die habe ich aber ausräumen können". Haider hatte den früheren polnischen Präsidenten Anfang der 90er-Jahre mit Aussagen angegriffen wie: "Lech Walesa ist seit seinem Amtsantritt zum Präsidenten mehr breit als hoch geworden - das ist symbolisch für die Denkungsart, die dort herrscht."
Die angestrebte Kooperation der Rechtsparteien sei auch mit dem Kärntner Landeshauptmann Haider vereinbart, so Mölzer. Informell werde es auf jeden Fall eine Zusammenarbeit geben. Nicht bemühen will sich Mölzer um Unterstützung des österreichischen Abgeordneten Hans Peter Martin, der wie seine Kollegin Karin Resetarits ebenfalls fraktionslos ist. "Auf eine Zusammenarbeit mit Hans Peter Martin lege ich keinen Wert."