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Die Villa Hohe Warte 36 diente den Präsidenten Jonas und Kirchschläger, Waldheim und Klestil als Domizil. Heinz Fischer will nicht einziehen, jetzt muss der Restitutionsfonds entscheiden.

Foto: APA/Pfarrhofer
Die Burghauptmannschaft als Besitzerin der Präsidentenvilla auf der Hohen Warte muss eine Entscheidung des Restitutionsfonds abwarten. Denn der Vorwurf lautet, dass die Liegenschaft "unter Zwang" verkauft wurde und die Republik somit nicht rechtmäßiger Eigentümer sei.

Die Republik hat die Liegenschaft 1965, als Franz Jonas Bundespräsident wurde, von jüdischen Vorbesitzer erworben, schildert Burghauptmann Wolfgang Beer, der die Liegenschaft für die Republik verwaltet, dem STANDARD. Der Kern des Haues stammt aus dem 19. Jahrhundert, in den 50er-Jahren wurde das Haus ohne besondere Dämmung und Fundierung umgebaut.

"Nicht unter 3,65 Millionen Euro"

Sobald die Restitutionsfrage geklärt ist, will Beer die beiden Grundstücke zusammenlegen und "nicht unter 3,65 Mio. Euro" verkaufen. Ob die Villa vorher abgerissen wird oder nicht, steht noch nicht fest. Die Bauordnung lasse jedenfalls ein mehrgeschossiges Wohnhaus auf dem Gelände zu. Die Villa selbst ist bereits leer und das Inventar ins Mobiliendepot gebracht.

Die Republik ist rechtlich dazu verpflichtet, dem Bundespräsidenten eine Bleibe zur Verfügung zu stellen. Weil der neue Bundespräsident Heinz Fischer in seiner bisherigen Wohnung bleibt, hat Beer bisher auch "noch keinen Auftrag bekommen ein Haus zu kaufen".


Ginge es nach ihm, so sollte der Bundespräsidenten in der Hofburg wohnen und sollte die Republik im Nahbereich von Wien, maximal 1,5 Stunden von der Bundeshauptstadt entfernt, eine Sommerresidenz für den Präsidenten erwerben. Im Umkreis von Mauerbach gäbe es genug Jagdhäuser, mit der Möglichkeit eines Hubschrauberlandesplatzes.

Zur Burghauptmannschaft gehören im wesentlichen alle Museen und historischen Gebäude (wie der Sitz der Ministerien), die wirtschaftlich nicht verwertet werden können. "Exoten" wie der Flughafen Graz (kauft das Land Steiermark) oder die ebenfalls zum Verkauf stehende Klimt Villa stehen auch noch auf der Inventarliste.

Neue Büros für die OSZE

Für die in Wien stationierten rund 200 Mitarbeiter der OSZE hat Beer ebenfalls neue Büros gefunden: Sie übersiedeln Ende 2006 aus dem Kärntnerringhof in das bis dahin renovierte Palais Palffy in der Wallnerstraße. Die Generalsanierung kostet 26 Mio. Euro.

Geradezu billig kommt da der Bau 27 zusätzlicher Stallungen in der Spanischen Hofreitschule mit vier Mio. Euro. Derzeit werden dort nur breitere Boxen gebaut. Die Finanzierung der neuen Stellplätze ist derzeit zwar noch offen, aber die Reitschule braucht für den Ganzjahresbetrieb 80 Pferde und derzeit sind es nur 60, so die Begründung. (Claudia Ruff /DER STANDARD Printausgabe, 19.07.2004)