Bild nicht mehr verfügbar.

Cheney steht praktisch stellvertretend für die gesamte Bush-Regierung und gilt als graue Eminenz.

Foto: REUTERS/Larry Downing
Trotz wiederholter Dementis des Weißen Hauses und von Dick Cheney selbst wollen Gerüchte über einen möglichen Rücktritt des Vizepräsidenten nicht verstummen. Die New York Times brachte jüngst auf ihrer Titelseite einen Artikel mit Spekulationen, Cheney, der bereits mehrere Herzinfarkten und Herzoperationen hinter sich hat, könnte aus Gesundheitsgründen aus dem Rennen steigen.

Befragt, ob er sich Umstände vorstellen könne, unter denen er Bush seinen Rücktritt anbiete, antwortete Cheney mit einem kategorischen "Nein". Der Präsident habe klar gemacht, dass er das Team nicht auflösen wolle.

Trotzdem sind republikanische Wahlkampfmanager besorgt: Eine neue Umfrage von TIME zeigt, dass 47 Prozent der Amerikaner mit Cheneys Amtsführung unzufrieden sind. Seine Popularität ist laut New York Times/CBS News auf 21 Prozent gesunken.

Bereits vergangene Woche hatte der prominente republikanische New Yorker Exsenator Alfonse d'Amato den Rücktritt Cheneys gefordert; Bush solle ihn entweder durch Außenminister Colin Powell oder den populären Senator John McCain ersetzen. Weitere Namen auf der Gerüchtebörse sind der ehemalige Bürgermeister von New York, Rudy Giuliani, und Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice.

Cheney steht praktisch stellvertretend für die gesamte Bush-Regierung und gilt als graue Eminenz. Daher, so wird argumentiert, könnte Cheney, der vehementeste Verfechter der Invasion des Irak sowie einer stark kritisierten Energiepolitik, den Präsidenten die Wiederwahl kosten. (sdr/DER STANDARD, Printausgabe, 19.7.2004)