Schulung
Labordirektor Nanos erläuterte vor der Universitätsleitung die nach dem Vorfall getroffenen Sicherheitsmaßnahmen. Neben der Einstellung aller als geheim eingestuften Aktivitäten solle ein Register mit geheimen beweglichen Daten vervollständigt werden, sagte Universitätssprecher Chris Harrington. Zudem solle das Personal im Umgang mit solchem Material nachgeschult werden. Es handle sich um einen "sehr ernsten Vorfall", betonte Harrington. Die Geheimarbeiten würden erst wieder aufgenommen, wenn alle Zusatzmaßnahmen ergriffen worden seien. Ein Datum nannte er nicht.
Vorfall berühre nicht die "nationale und nukleare Sicherheit"
Der für das Labor zuständige Sprecher betonte, der Vorfall in Los Alamos berühre nicht die "nationale und nukleare Sicherheit" der USA. Die wichtigsten Labormitarbeiter seien vor Ort und könnten jederzeit eingesetzt werden, wenn dies notwendig werde.
"Inakzeptabel"
Hochschulpräsident Bob Dynes nannte den Fall "inakzeptabel". Er forderte die Mitarbeiter des Labors im US-Bundesstaat New Mexico auf, mit den Ermittlern zusammenzuarbeiten. Sicherheitsbeamte durchsuchten die Fabrik nach den Datenträgern; die Bewachung der Anlage wurde verstärkt. 20 Mitarbeitern wurde vorläufig der Zugang zum Gelände verweigert.
Bau der ersten Atombombe
Das Atomlaboratorium in Los Alamos wurde im Zweiten Weltkrieg gegründet; 1945 wurde dort die erste Atombombe gebaut. Die Anlage war in der Vergangenheit immer wieder wegen Sicherheitslücken in die Kritik geraten. 1999 wurde ein langjähriger Mitarbeiter, der aus Taiwan stammende US-Atomwissenschaftler Wen Ho Lee, wegen Spionagevorwürfen festgenommen. Er soll geheime Informationen an China weitergegeben haben, was jedoch nicht bewiesen werden konnte.
Vorwürfe