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Sowohl Fritz Verzetnitsch als auch Christoph Leitl sind laut Umfrage die vertrauenswürdigsten Sozialpartner. Der Präsident Wirtschaftskammer musste jedoch den ersten Platz an den ÖGB-Chef abtreten.

Foto: REUTERS/Heinz-Peter Bader

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Grafik: APA
Wien - ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch ist neuerdings der Sozialpartner, dem die Österreicher am Meisten vertrauen. Im aktuellen APA/OGM-Vertrauensindex erhält er den Wert plus 37 und gehört damit zu den beliebtesten Politikern des Landes. Verlierer der Untersuchung ist Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl, der nach Rang eins im Jänner nun auf Platz zwei abgerutscht ist. Einen schlechten Einstand verzeichnet der neue Chef der Industriellen-Vereinigung Veit Sorger, der von den Österreichern noch als wenig vertrauenswürdig eingeschätzt wird.

"Vertrauen Sie xy oder vertrauen sie xy nicht oder kennen Sie xy nicht", lautet die Frage von OGM. Aus den beiden Werten wird dann der Saldo gebildet, der für das Ranking herangezogen wird. OGM hat dazu 500 Telefon-Interviews durchgeführt, in denen in diesem Monat die Vertrauenswürdigkeit der Sozialpartner abgefragt wurde.

Schlechte Werte für Arbeitgeber-Vertreter

Nicht so gut wie gewohnt haben in dieser Untersuchung die Arbeitgeber-Vertreter abgeschnitten. Laut OGM-Forscher Peter Hajek ist dies in der Diskussion über Arbeitszeit-Verlängerung und Pensions-Harmonisierung begründet. Auffällig ist für ihn, dass Leitl die größten Einbußen aller Abgefragten hinnehmen muss und dass Sorger gleich zum Einstand einen schlechteren Wert erreicht als sein Vorgänger Peter Mitterbauer. Sein Tief nach den ÖBB-Streiks überwunden hat Eisenbahner-Chef Wilhelm Haberzettl, der das größte Plus verbuchen konnte.

Verzetnitsch ist jetzt jedenfalls mit seinen 37 Punkten (plus 2) die klare Nummer eins am Vertrauensindex. Vergleicht man diesen Wert mit jenem anderer Spitzen(partei)politiker aus dem vergangenen Monat, käme der ÖGB-Chef auf Rang zwei. Nur Bundespräsident Heinz Fischer genießt noch höheres Vertrauen der Österreicher. Hinter Leitl 27 (minus 8) nimmt in der Rangliste der Sozialpartner-Vertreter Arbeiterkammer-Präsident Herbert Tumpel 17 (plus 4) Platz drei ein. Auf den weiteren Rängen folgen GPA-Chef Hans Sallmutter (16/plus 2), Beamten-Vorsitzender Fritz Neugebauer (14/plus 3) und Metaller-Boss Rudolf Nürnberger (12/plus1).

Max Walch ist Schlusslicht

Im absoluten Minusbereich finden sich nur zwei Sozialpartner-Vertreter. Mit dem Gesamtwert minus 2 schneidet Sorger deutlich schlechter ab als Mitterbauer, der auf plus vier kam. Schlusslicht ist unverändert der Chef der freiheitlichen Arbeitnehmer Max Walch mit minus sechs. Immerhin hat er im Vergleich zur letzten Untersuchung zwei Punkte gewonnen. Spielraum für eine Image-Verbesserung hätten die beiden aber genug. Bei Sorger sind es 82 Prozent und bei Walch immerhin noch 78 Prozent, die keine Beurteilung abgeben wollten oder den jeweiligen Politiker schlicht nicht kannten. (APA)