Cheney ist wegen seiner rigorosen Irak-Politik umstritten. Er gilt als eine der treibenden Kräfte hinter der Invasion. Auch profitierte der Öl-Multi Halliburton, den Cheney früher leitete, nach dem Sturz Saddam Husseins von lukrativen Aufträgen in Irak.
Weit hergeholte Geschichte um neuen Arzt Cheneys und attestierte Herzprobleme
Die "New York Times" hatte am Donnerstag ein Gerücht kolportiert, wonach Cheney seinen neuen Hausarzt mit der Absicht eingestellt haben soll, sich von seinem Amt zurückzuziehen. Der neue Arzt solle demnach im August erklären, dass Cheney wegen seiner Herzprobleme für eine weitere Amtszeit nicht geeignet sei. Diese Geschichte wurde aber von der "New York Times" selbst als "weit hergeholt" bezeichnet.
Cheney sagte in einem Interview mit dem Fernsehsender C-SPAN, er könne sich keine Umstände vorstellen, unter denen er zurücktreten würde. Präsident George W. Bush habe auch sehr deutlichgemacht, dass er sein bisheriges Team vor der Wahl nicht "auflösen" wolle.
Die Gerüchteküche
Politiker und Kommentatoren spekulieren nach Angaben der "New York Times" vom Donnerstag darüber, ob Präsident George W.Bush seinen Vize Richard Cheney vor den Wahlen fallen lässt. Prominente Demokraten kolportierten, dass Cheney seinen Arzt gewechselt habe, um mit der Ausrede, der neue Arzt halte ihn nicht für fit genug, den Rückzug anzutreten.
Cheney hatte den Arzt nach Angaben seines Sprechers gewechselt, als dessen Pillenabhängigkeit bekannt wurde. Der Vizepräsident hatte bereits mehrere Herzinfarkte. Cheney ist bis heute einer der wortstärksten Verfechter des Irak-Kriegs. Nach Umfragen wird die Bevölkerung aber immer skeptischer, ob der Krieg richtig war.
Kolportierte Namen möglicher Nachfolger
Als Nachfolger für Cheney im Vizepräsidentenamt kursieren mehrere Namen, darunter der von Außenminister Colin Powell und der des gemäßigten republikanischen Senators John McCain, den auch der demokratische Präsidentschaftskandidat John Kerry umworben hatte. Außerdem soll sich der ehemalige New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani ins Gespräch gebracht haben. Der neue US-Präsident wird am 2. November gewählt.