Kenia
Kenia über Korruptionsvorwürfe britischer Diplomaten empört
Londons Botschafter: Derzeitiger Regierung mindestens 150 Millionen Euro Bestechungsgelder gezahlt
Nairobi - Die kenianische Regierung hat am Donnerstag
heftige Korruptionsvorwürfe des britischen Botschafters in Nairobi
zurückgewiesen. Außenminister Chirau Ali Mwakwere forderte die in
Kenia akkreditierten Diplomaten auf, seiner Regierung den nötigen
Respekt zu zeigen und diplomatische Gepflogenheiten zu wahren,
berichtete der landesweite Sender KBC am Donnerstag. Der britische
Botschafter Sir Edward Clay hatte der kenianischen Regierung
vorgehalten, dass die Höhe der gezahlten Bestechungsgelder derzeit
etwa acht Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspreche. Unter der seit eineinhalb Jahren amtierenden Regierung seien
mindestens 150 Millionen Euro in Form von Bestechung gezahlt worden,
sagte Clay in einer Ansprache vor britischen Geschäftsleuten, die
anschließend dem britischen Rundfunksender BBC zugespielt wurde. Für
dieses Geld hätten etwa 15.000 dringend benötigte Klassenräume gebaut
werden können. Eine Liste der noch vertrauenswürdigen
Regierungsmitglieder würde auf eine Briefmarke passen, betonte Clay.
An die Adresse der korrupten Politiker sagte er: "Sie können kaum
erwarten, dass es uns nicht stört, wenn sie vor lauter Gefräßigkeit
auf unsere Schuhe kotzen." (APA)