Reykjavik - Seismologen erwarten in den kommenden Jahren zwei große Vulkanausbrüche auf Island.

Sorgen bereiten den Wissenschaftern dabei nicht die derzeit auftretenden Erdbeben-"Schwärme" auf der Halbinsel Reykjanes im Südosten des Landes, sondern der kontinuierlich anwachsende Druck in den Vulkanen Katla und Grimsvötn. Laut dem Seismologen Pall Einarsson vom Erdbebenforschungszentrum in Reykjavik deutet der Druckanstieg auf größere Ausbrüche innerhalb der nächsten Jahre hin. Beide Vulkane stehen unter ständiger Beobachtung.

Ausbruch zwei Mal pro Jahrhundert Die teilweise vom Gletscher Myrdalsjökull bedeckte Katla in Südisland gilt als der gefährlichste Vulkan der Atlantikinsel. Laut Einarsson bricht sie im Schnitt zwei Mal pro Jahrhundert aus. Die bisher letzte große Eruption fand im Jahr 1918 statt, der nächste Ausbruch ist somit überfällig. Seit zwei Jahren messen die isländischen Vulkanforscher in der Umgebung der Katla außerdem fast täglich Erdstöße mit der Stärke zwei und mehr auf der Richterskala. Der Vulkan liegt näher an besiedelten Gebieten. Der inmitten des größten isländischen Gletschers Vatnajökull gelegene Vulkan Grimsvötn brach zuletzt 1998 aus und verursachte durch Flutwellen aus Schmelzwassergroße Schäden an der südisländischen Küstenstraßenverbindung.(APA)