Nach Angaben seines Militärverteidigers hat Hamdan zugegeben, für 200 Dollar (162 Euro) im Monat als Fahrer von Bin Laden gearbeitet zu haben. Er habe diese Arbeit verrichtet, um seine zwei Kinder und seine Frau zu ernähren. Zugleich wies er aber den Vorwurf zurück, in terroristische Aktivitäten verwickelt gewesen zu sein. Der Jemenit ist der insgesamt vierte Guantanamo-Häftling, der demnächst vor ein spezielles US-Militärgericht gestellt werden soll. Vor ihm wurden der Australier David Hicks, der Jemenit Ali Hamsa Ahmed Sulajman el Bahlul und der Sudanese Ibrahim Ahmed Mahmud el Kosi angeklagt. Wann der Prozess gegen Hamdan beginnen soll, wurde nicht bekannt gegeben.
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Fahrer von Bin Laden als vierter Guantanamo-Häftling angeklagt
Jemeniten wird "Verschwörung" und "Terrorismus" vorgeworfen
Washington - Als viertem von etwa 600 Häftlingen im
US-Militärgefängnis Guantanamo Bay ist gegen einen früheren Fahrer
und Leibwächter von Osama bin Laden Anklage erhoben worden. Wie das
Pentagon am Mittwoch bekannt gab, wirft die US-Militärjusiz Salim
Ahmed Hamdan unter anderem "Verschwörung zum Angriff auf Zivilisten"
und "Terrorismus" vor. Der jemenitische Staatsbürger habe
El-Kaida-Mitglieder unter anderem mit Waffen, Munition und Autos
versorgt. Als Leibwächter von Bin Laden habe er für die Sicherheit
des El-Kaida-Führers gesorgt. Zudem sei er zwischen 1996 und 2001
mehrfach im Gebrauch von Waffen ausgebildet worden. Von einer
konkreten Verwicklung in einen terroristischen Anschlag geht die
Anklage nicht aus.
Die US-Regierung hatte die größtenteils in Afghanistan
festgenommenen Guantánamo-Insassen zu "feindlichen Kämpfern" erklärt
und ihnen die Rechte von Kriegsgefangenen verweigert. So dürfen die
Häftlinge etwa keine Anwälte konsultieren. International löste dieses
Vorgehen heftige Kritik aus. Vor rund einer Woche kündigte Washington
an, zunächst gegen 15 Insassen des Gefängnisses Anklage zu erheben. (APA)