München/Wien - Nach den Abgängen von Martin Stranzl (VfB
Stuttgart), Markus Weissenberger (Eintracht Frankfurt) und Marcus
Pürk ist Harald Cerny in den Reihen des Bundesliga-Absteigers TSV
1860 München das Österreicher-Überbleibsel der früheren
rot-weiß-roten Fußball-Filiale geworden. Der dienstälteste "Löwe"
(seit 4. Jänner 1996/238 Spiele/15 Tore) hält seinem Verein auch in
der zweiten Liga die Treue und peilt mit diesem den sofortigen
Wiederaufstieg an. "Es wird schwer, aber wir packen es", sagte Cerny
der Münchner TZ.
"Es gibt keine Mannschaft, die besser besetzt ist als wir", fügte
der 30-jährige Niederösterreicher selbstbewusst hinzu. Nach dem
Abstieg war Cerny, für den sich der GAK interessiert hatte, einer der
Ersten, die den Vertrag (um drei Jahre) mit den Münchnern
verlängerte. Der Wiederaufstieg mit 1860 sei eine genauso reizvolle
Aufgabe, wie mit den Grazern in der Champions-League-Quali zu
spielen.
Außerdem erfährt der Mann mit der Rückennummer 13 durch den neuen
Trainer Rudi Bommer wieder jene Wertschätzung, die ihm Falko Götz von
Anfang an verwehrt hatte. Wäre Götz noch in München, wäre Cerny schon
weg. Mit Bommer soll alles anders werden. "Der Trainer hat mir klar
gesagt, dass er auf mich baut. Und dieses Vertrauen will ich
rechtfertigen, ich habe Verantwortung will meine Erfahrung für das
Unternehmen Wiederaufstieg einbringen."
Dass die Nationalmannschaft-Chancen von Cerny, der 47 Mal den
Teamdress getragen und vier Tore erzielt hat, als Zweitliga-Spieler
weiter geschrumpft sind, dessen ist er sich voll bewusst. "Ich gehe
davon aus, dass ich nicht mehr dabei bin. Aber ich hatte bei
Nationaltrainer Hans Krankl eh noch nie gute Karten. Der Verein ist
mir wichtiger als das Nationalteam", wird der Österreich-Legionär in
der TZ zitiert. (APA)