International
Rotes Kreuz kritisierte Informationspolitik der US-Regierung
Nach wie vor kein Zugang zu allen von den USA als "illegale Kämpfer" Gefangen-Genommenen
Genf - Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK)
hat die Informationspolitik der US-Regierung im Kampf gegen den
Terror scharf kritisiert. Obwohl die Organisation Washington bereits
im Jänner 2004 aufgefordert habe, ihr Zugang zu allen Gefangenen zu
gewähren, die von den USA als so genannte illegale Kämpfer betrachtet
werden, "haben wir bisher keine offizielle Antwort der US-Regierung
erhalten", sagte IKRK-Präsident Jakob Kellenberger dem deutschen
"Handelsblatt" (Dienstag-Ausgabe). Nach wie vor wisse das IKRK nicht, "ob wir alle Gefangenen der
Amerikaner oder der Behörden anderer Staaten zu Gesicht bekommen",
kritisierte Kellenberger. Immerhin habe das IKRK im März beim Besuch
des durch Folterexzesse bekannt gewordenen Gefängnisses Abu Ghraib in
Bagdad Verbesserungen der Haftbedingungen gegenüber der Situation im
Jänner festgestellt. (APA/dpa)