Die Angleichung der Systeme erfolge hier "nicht vollständig", verwies er auf die staatlichen Zuschüsse bei diesen beiden Gruppen. "Der Eigenbeitrag müsste höher sein." Für eine wirklich fundierte Einschätzung müsste aber noch die Detailausarbeitung abgewartet werden, sagte Guger am Montag gegenüber der APA.
Pensionskonto sei "großer Fortschritt"
Die Einführung eines Pensionskontos sei aber grundsätzlich ein "großer Fortschritt" gegenüber der Pensionsreform 2003. Positiv vermerkte er auch, dass die Beitragsjahre mit der jährlichen Lohnentwicklung aufgewertet werden und die Kindererziehung besser bewertet wird (mit dem Medianeinkommen der Frauen). Pro Kind erhöhe sich damit die Frauenpension um rund 50 Euro pro Monat, meinte Guger. "Ob das für eine eigenständige Frauenpension reicht, da bin ich aber unsicher."
Einbußen für Arbeitslose
Einbußen hätten Personen mit häufiger Arbeitslosigkeit zu erwarten. Diese Zeiten werden laut Regierung mit 70 Prozent der Bemessungsgrundlage bewertet. Bisher sei der Durchschnitt der übrigen Versicherungszeiten herangezogen worden, so Guger. Bei gleichmäßigem Einkommen würden die Zeiten der Arbeitslosigkeit also um rund 30 Prozent schlechter bewertet.
Eine Besserstellung gebe es hingegen für Notstandshilfebezieher. Diese Zeiten würden künftig schon dann angerechnet, wenn ein Anspruch auf Notstandshilfe besteht, auch wenn diese tatsächlich nicht ausbezahlt wird.
Der Korridor für den Pensionsantritt zwischen 62 und 68 Jahren ist für Guger "begrüßenswert". Aus seiner Sicht müssten aber auch arbeitsmarktpolitische Anreize geschaffen werden, damit ältere Arbeitnehmer tatsächlich länger in Pension bleiben können. Die diesbezüglichen Ankündigungen der Regierung seien "etwas vage".
Ein "Fortschritt" ist für Guger auch die angekündigte Schwerarbeiterregelung. "Ein gewisses Problem" sei aber die Festlegung, wonach maximal fünf Prozent der Arbeitnehmer darunter fallen dürfen. Er hätte sich auch Anreize für Unternehmen gewünscht, die Schwerarbeiter-Jobs zu verringern.