Britischer Ex-Außenminister nennt Blair einen Lügner
Cook: Britischer Premier wusste, dass der Irak keine Massenvernichtungswaffen hatte
Redaktion
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London - Der frühere britische Außenminister Robin Cook
hat Regierungschef Tony Blair vorgeworfen, bei seinen öffentlichen
Angaben über angebliche irakische Massenvernichtungswaffen gelogen zu
haben. Wenige Wochen vor dem Krieg hätten ihm sowohl Blair als auch
der damalige Chef des parlamentarischen Geheimdienstausschusses, John
Scarlett, in Gesprächen versichert, Irak verfüge nicht über
Massenvernichtungswaffen, schreibt Cook in seinen Memoiren, die der
"Guardian" am Montag in Auszügen veröffentlichte.
Scarlett habe ihm im Februar gesagt, der damalige irakische
Machthaber Saddam Hussein habe Waffen abbauen lassen, um sie vor den
UN-Inspektoren in Sicherheits zu bringen, meinte Cook. Für einen
Angriff seien sie deshalb nicht einsatzfähig gewesen.
Öffentlich begründete Blair den Krieg mit der Gefahr durch Saddam
Husseins angebliches Waffenarsenal, das nie gefunden wurde.
Sonderermittler Lord Robin Butler übergibt der Londoner Regierung am
Dienstag seinen Untersuchungsbericht über die Arbeit der
Geheimdienste im Vorfeld des Irak-Kriegs. Am Mittwoch soll der
Bericht veröffentlicht werden.
Cook war von 1997 bis 2001 Außenminister und später Minister für
die Beziehungen zum Parlament. Am 17. März vergangenen Jahres trat er
von diesem Amt aus Protest gegen den Irak-Krieg zurück. (APA/AFP)
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