Radikal und konsequent hatte er sich zeitlebens allem Kommerziellen widersetzt und bewusst gegen den Strom gesteuert. Einer breiten Öffentlichkeit war Kristls Werk als Filmkünstler, Maler und Dichter kaum bekannt. Wie die Titelfigur in seinem Zeichentrickfilm "Don Quichote" hat sich Kristl zeitlebens quer zum Kulturbetrieb gestellt. Mit der 1960 gedrehten Parabel über das Individuum im Zeitalter der Technik erregte er als einer der wichtigsten Vertreter der Zagreber Trickfilmschule auch international Aufsehen. Der Film wurde wie auch sein zweiter Streifen "Der General und der ernste Mensch" in seiner Heimat wegen seiner Anspielungen auf den Polizeistaat und auf den Präsidentenkult von der Zensur verboten.
Gegen Konventionen
Kristl siedelte deswegen 1962 nach Deutschland. An der Kinokasse erwiesen sich Kristls Leinwandexperimente, bei denen die Einstellungen ohne jeden Bezug zueinander gedreht wurden und Beziehungen erst durch den Schnitt und die Montage zu Stande kamen, als wenig erfolgreich.