Der Bootlegger und Millionär Mark Purseglove ist zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt worden, berichtet die BBC . Ein Gericht in London hat den Wirtschaftskriminellen aufgrund des jahrelangen Vertriebs von illegalen Raubkopien aus dem Verkehr gezogen. Die vergangenen elf Jahre hatte Purseglove Konzertmitschnitte internationaler Pop-Größen wie Beatles, Madonna und Oasis gesammelt und dann weltweit vertrieben. Durch diese Einkünfte konnte er sich eine 800.000-Euro-Wohnung in Chelsea und ein luxuriöses Leben leisten. Seine CDs wurden von 1991 bis 2002 unter Plattenlabeln mit den aussagekräftigen Namen "Criminal Records, Wanted Man, Masquerade und Not Guilty" vertrieben. Ein weltweites Vertriebsnetz sicherte ihm seine Absätze.

Katalog seiner Mitschnitte

Purseglove hatte ein professionelles Business-Netz aufgezogen, das sogar einen umfangreichen Katalog seiner Mitschnitte beinhaltete und professionell gestaltete CD-Cover. Er besaß die Dreistigkeit, seine Raubkopien auch an die Künstler und Plattenlabels selbst zu verkaufen. Unterstützung erhielt er von diversen Tontechnikern und Konzertbesuchern, die ihm Mitschnitte zukommen ließen. Im Jahre 1997 ging er dem FBI im Rahmen einer verdeckten Operation in die Falle.

Gaukler

Das FBI hatte ihm und anderen Bootlegger vorgegaukelt, alle auf einen All-Inclusive-Trip nach Disneyland einzuladen und sie hatten ihnen für den Aufenthalt zusätzlich noch "viele Frauen versprochen", so die BBC. Im Vorfeld der Verhandlung ignorierte Purseglove gerichtliche Verfügungen und auch das Urteil habe er gelassen hingenommen. Ihm droht eine zusätzliche Haftstrafe von fünf Jahren, wenn er bis März nächsten Jahres nicht 2,7 Mio. Euro zurückzahlt. (pte)