Kabul - Sieben Männer - darunter drei Ausländer -
sind in Kabul festgenommen worden, nachdem sie dem Anschein nach
einen privaten Anti-Terror-Kampf gegen mutmaßliche Terroristen
führten und dabei auch Afghanen illegal festhielten. Das teilte der
afghanische Innenminister Ali Ahmad Jalali am Donnerstag in Kabul der
britischen Nachrichtenagentur Reuters mit. Die drei Ausländer waren
zusammen mit vier Afghanen nach einem kurzen Feuergefecht nach einer
Razzia eines Hauses am Montag in Kabul verhaftet worden.
Verdacht auf "Hochstapelei"
Der Gruppe wird zur Last gelegt, Einheimische rechtswidrig
festgehalten und verhört zu haben, berichtete der afghanische
Innenminister. Unter den drei Ausländern befinde sich ein US-Bürger.
Die beiden weiteren Männer identifizierten sich ebenfalls als
amerikanische Staatsangehörige. Ihre Identitäten und Nationalitäten
konnten noch nicht verifiziert werden. Nach Auskunft der Polizei
hätten die Männer sowohl afghanische wie auch ausländische
Militäruniformen getragen, sagte Jalali. Private Sicherheitsleute
und US-Agenten in Zivil seien zwar in Kabul häufig anzutreffen, in
einem der Fälle sei jedoch klar, dass es sich bei dem Verhafteten um
einen "Hochstapler" handle.
Foltervorwürfe gegen amerikanisches Militär
Die amerikanischen Streitkräfte in Afghanistan untersuchen fünf
Todesfälle von Gefangenen, die sich seit 2002 in Afghanistan
ereigneten. Die amerikanische Menschenrechtsorganisation Human Rights
Watch hatte dem amerikanischen Militär "systematische" Misshandlung
von Gefangenen vorgeworfen. Erst im Juni war ein vom CIA beauftragter
ziviler Subunternehmer verhaftet worden, der beschuldigt wird, einen
Gefangenen, der 2003 in Afghanistan starb, verprügelt zu haben. (APA/Reuters)