Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: REUTERS/Federico Gambarini/Pool
Im Mannesmann-Prozess haben die Verteidiger von Deutsche-Bank -Chef Josef Ackermann Freispruch für ihren Mandanten gefordert. Der Untreuevorwurf der Anklage gegen Ackermann "muss scheitern", sagte der Frankfurter Anwalt Eberhard Kempf am Donnerstag vor dem Düsseldorfer Landgericht.

"Mit großem Aufwand aufgebauten Popanz"

Im Gegensatz zur Auffassung der Staatsanwälte habe sich Ackermann als früheres Mannesmann-Aufsichtsratsmitglied mit seiner Zustimmung zu den Millionenzahlungen im Zuge der Mannesmann-Übernahme durch Vodafone nicht strafbar gemacht. Vielmehr handle es sich bei zentralen Anklagepunkten den Staatsanwaltschaft um einen "mit großem Aufwand aufgebauten Popanz".

Die "Kernfrage"

Kempf fügte hinzu, in dem Prozess gehe es die "Kernfrage", welches "der rechtlich anerkannte wirtschaftliche Maßstab für die Vergütung von Managern" sei. Die entsprechenden Grenzen könnten jedoch nicht durch das Strafrecht gezogen werden. Das Strafrecht sei "weder Klempner noch Nothelfer der Gesellschaft"; es könne nicht dazu dienen, "gesellschaftliche Probleme zu lösen. Wer dies dennoch versuche, "der macht Fehler", sagte Kempf mit Blick auf die Staatsanwälte.

Die Staatsanwaltschaft hatte vergangene Woche Haftstrafen gefordert, darunter eine zweijährige Bewährungsstrafe für Ackermann und zweieinhalb Jahre Haft ohne Bewährung für für Ex-Mannesmann-Chef Klaus Esser. Nach Kempf sollen an diesem Mittwoch noch drei weitere Verteidiger ihre Plädoyers halten, darunter der Anwalt von Ex-IG-Metall-Chef Klaus Zwickel. Am Mittwoch vergangener Woche sollen die Verteidiger-Plädoyers abgeschlossen werden; mit dem Urteil wäre dann am 21. oder 22. Juli zu rechnen.(APA/AFP)