Der damalige Unterrichtsminister Theodor Piffl-Percevic verließ türenschlagend den Saal, ein ganzes Land schrie auf. Wenn es um das Ende geht, will das österreichische Gemüt keinen scharfen Gedanken darauf verwenden, sondern flüchtet in ein Räsonieren, dessen ängstlich-erwartungsbanger Ton eher der ersten Verliebtheit als dem letzten Abschied angemessen ist.
Dieser wird auch beibehalten und verstärkt, wenn es an die Veröffentlichung eines Aktes geht, der eigentlich im Privaten belassen bleiben sollte: dem Sterben einer prominenten Person.
Wie das dann klingt, konnte man in den letzten Tagen Thomas Klestils hören, als ein Moll-Tremolo angestimmt wurde, in dem echte und falsche Betroffenheit hart an blanke Pietätlosigkeit schrammten. Der delikaten Aufgabe, ihrer Berichterstattungspflicht nachzukommen und dabei einen gleich bleibenden Abstand zur - besonders für die Angehörigen - schmerzhaften Peinlichkeit zu wahren, waren vor allem die ORF-Redakteure umso weniger gewachsen, je deutlicher sich das Ende des Bundespräsidenten abzeichnete.