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Portlands Geistlicher John Vlazny erklärt vor der Presse, dass die US-Erzdiözese wegen finanzieller Probleme Gläubigerschutz beantragt hat

Foto: AP/ DON RYAN
Portland - Die Erzdiözese Portland (US-Staat Oregon), die wegen Kindesmissbrauchs durch Priester in zahlreiche Schadenersatzklagen verwickelt ist, hat am Dienstag Gläubigerschutz beantragt. Nach US-Medienberichten ist es die erste katholische Diözese, die nach dem so genannten "Chapter 11" des amerikanischen Konkursrechts Gläubigerschutz ersucht.

Vorübergehender finanzieller Schutz

Nach Angaben von Erzbischof John Vlazny hat die Diözese allein im vergangenen Jahr fast 21 Millionen Dollar (17,1 Mill. Euro) Entschädigung an Missbrauchs-Opfer von Priestern aus eigener Kasse gezahlt. Am Dienstag sollten zwei weitere Prozesse mit Schadensersatz-Forderungen von bis zu 155 Millionen Dollar (126 Millionen Euro) beginnen. "Chapter 11" bietet vorübergehend Schutz vor finanziellen Forderungen, während der Antragsteller seine Geschäfte weiter führen kann. Vlazny zufolge will die Diözese den Betrieb ihrer Schulen und Gemeinden "wie gewohnt" fortsetzen.

In den vergangenen Jahren sollen die Opfer der Priester-Sex- Skandale insgesamt über 50 Millionen Dollar von der Diözese Portland erhalten haben. Durch die Geldzahlungen wurden über 100 Klagen außergerichtlich beigelegt worden. Dutzende stünden allerdings noch an, gab die Kirchenleitung am Dienstag bekannt.(APA)