Moskau/Berlin - Der Chefökonom der Weltbank in Russland,
Christof Rühl, hat Russland vor negativen Auswirkungen der Affäre um
den Ölkonzern Yukos gewarnt. Es bestehe die Gefahr, dass die
wirtschaftliche Stabilität untergraben werde, sagte Rühl am Dienstag
der dpa in Moskau. Am Mittwoch um Mitternacht läuft die Frist für
Steuernachzahlungen in Milliardenhöhe für Yukos ab. Am Donnerstag
wird der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder mit einer
Wirtschaftsdelegation in Moskau erwartet.
Yukos bei deutschen Banken in der Kreide
Die deutschen Gläubigerbanken des Yukos-Konzerns haben sich nach
Angaben eines Regierungssprechers in Berlin bisher nicht an die
Bundesregierung gewandt. Das "Handelsblatt" berichtete am Dienstag,
deutsche Banken wollten Schröder um Hilfe bitten. Dem Bericht zufolge
sollen die Deutsche Bank und die Commerzbank jeweils mit 80 Mio. Euro
an Yukos-Krediten beteiligt sein.
Im russischen Finanzministerium wurde die Möglichkeit eines
Kompromisses mit Yukos nicht ausgeschlossen. Es bestehe noch die
Möglichkeit, die fälligen Steuernachzahlungen in Höhe von 2,8
Milliarden Euro vor Ablauf der Frist umzuschulden, hieß es in Moskau. (APA/dpa)