Die Stadtwerke AG hat aus den
Legionellen-Erkankungen am Klagenfurter Campingplatz jetzt auch
personelle Konsequenzen gezogen: Der für die Bäder zuständige
Betriebsleiter wurde bis auf weiteres beurlaubt. Dies teilte Vorstand
Wilhelm Lauer am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit. Lauer
bekräftigte, dass neue Gäste am Campingplatz erst dann wieder
aufgenommen werden, wenn sowohl ein technisches als auch ein
gesundheitliches Gutachten bestätigen, dass die Duschanlagen auf dem
modernsten Stand der Technik sind.
"Wir sind immer von falschen Werten und Temperaturen ausgegangen,
weil wir vom Betriebsleiter falsch informiert wurden", sagte Lauer.
Der Betriebsleiter hätte wissen müssen, dass die Anlagen nicht auf 75
Grad erhitzt werden konnten. Erst nach dem 22. Juni, dem Tag des
ersten Verdachtes von Legionella-pneumophila-Keimen im Duschwasser,
seien Hitzepatronen eingebaut worden.
Andere offene Fragen
Doch für den Stadtwerke-Vorstand gilt es auch, andere noch offene
Fragen zu klären. Er meint damit in erster Linie die Planer und
Projektanten der Anlagen am Campingplatz. "Wir sind davon
ausgegangen, dass alle erforderlichen technischen Einrichtungen
eingebaut und automatisiert sind", sagte er. Dies sei ganz
offensichtlich nicht geschehen. Der Auftrag sei im übrigen an den
Billigstbieter ergangen, für die Wärmepumpe habe es eine Förderung
gegeben.
Derzeit werden am Campingplatz neue Anlagen installiert. Sie
werden vermutlich ab Ende Juli zur Verfügung stehen. Den rund 500
Gästen, die derzeit ihre Zelte aufgeschlagen bzw. Wohnmobils oder
Wohnwagen abgestellt haben, stehen vom Bundesheer zur Verfügung
gestellte Notduschen zur Verfügung. Sie lassen sich auf 75 Grad
erhitzen. (APA)