Die Studie zeigt, dass die als preisgünstig angepriesenen Nachahmer-Arzneien vergleichsweise teuer sind. Die untersuchten Medikamente betragen 35 Prozent des Generika-Gesamtmarktes und beinhalten gängige Präparate wie das Antibiotikum Penicillin oder das Schmerzmittel Ibuprofen. In Deutschland kostete eine Zähleinheit - also eine Tablette oder Ampulle - zwischen April 2003 und März 2004 13,5 Cent, der Vergleichswert in Großbritannien lag bei 8,9 Cent.
System der Festbeträge
Grund für das hohe Preisniveau ist nach Ansicht von Experten das System der Festbeträge, mit dem die Krankenkassen bestimmen, welchen Betrag sie für ein Medikament maximal erstatten. Die meisten Generikahersteller weichen von diesem Preis kaum nach unten ab. Außerdem entstehen ihnen durch die Unterhaltung großer Vertriebsmannschaften hohe Kosten. Das Vertriebspersonal ist aber wiederum dafür notwendig, um die Medikamente bei den einzelnen Ärzten bekannt zu machen, da zentrale Verträge mit Krankenkassen nicht möglich sind.
Die großen Pharmafirmen kritisieren, dass die Gesundheitsreform nun auch zahlreiche patentgeschützte Mittel in das Festbetragssystem einbezieht. Laut Experten werden die Preise für solche Mittel durch die Festbeträge deutlich sinken. Die Generikahersteller haben zwar einen verschärften Wettbewerb bei rezeptpflichtigen Mitteln abgewehrt, doch die Kassen zahlen seit April fast keine rezeptfreien Medikamente mehr, bei denen es sich meist um Nachahmermittel handelt.
Ein Schlag für die Pharmakonzerne