Salzburg - Das Rätselraten der interessierten Öffentlichkeit, wie denn Stadt und Land Salzburg das Mozartjahr 2006 bestreiten wollen, ist zu Ende: Am Montag schritten Landeshauptfraustellvertreter Othmar Raus und Bürgermeister Heinz Schaden (beide SP) zusammen mit 2006-Generalsekretärin Inge Brodil zur Verkündung des Basisprogramms zum 250. Geburtstag jenes Komponisten, von dessen Weltruhm die Salzburger bis heute zehren. Als spätes Danke werden übrigens am 27. Jänner zu Mozarts Geburtsstunde alle Salzburger Kirchenglocken läuten.

Die Ursache für die Heimlichtuerei der vergangenen Wochen blieb bei der Programmvorschau allerdings im Dunkeln. Die Summe von rund 74 Mio. €, die in die Um-und Neubauten von Mozarteum, Kleinem Festspielhaus und Universitätsaula gesteckt werden, lag längst auf dem Tisch. Auch das vom Land mit vier und der Stadt mit drei Millionen Euro finanzierte Programm präsentiert sich als buntes Puzzle großteils längst bekannter Einzelstücke.

Herzstück der Aktivitäten sind die szenische Aufführung aller 22 Mozart-Opern durch die Festspiele, die verlängerte und um die neue Veranstaltungsreihe Dialoge ergänzte Mozartwoche der Stiftung Mozarteum sowie das Avantgardefestival Kontra.com. Dazu kommt die als Landesausstellung konzipierte Schau Viva!Mozart im fürsterzbischöflichen Neugebäude am Mozartplatz.

Rund um diese Eckpunkte gruppieren sich Aktivitäten wie beispielsweise der kirchenmusikalische Herbst printed in the soul, Kongresse von Musikpädagogen und Musikuniversitäten sowie ein eigens ausgeschriebener Kompositionspreis oder die Aufführung aller Mozart-Messen - vornehmlich in jenen Kirchen, in denen sie erstmals aufgeführt worden waren.

Generalsekretärin Brodil rechnet, dass in Summe rund 500 Veranstaltungen im Jubiläumsjahr abgehalten werden. Zumindest zwei Projekte - Kontra.com und das Festival der Kirchenmusik - sollen in den Folgejahren fortgeführt werden. (neu/DER STANDARD, Printausgabe, 6.7.2004)