"Für mich sind das massive Wartungs- und Anlagefehler", zeigt sich Mathiaschitz entsetzt. Umso mehr, als sie im Jänner 2003 die Stadtwerke als Eigentümer von Strandbad, Campingplatz und Hallenbad in einem Schreiben auf die Gefahr von Legionellen ausdrücklich hingewiesen habe: "Da hätten die Stadtwerke doch sofort reagieren und nachrüsten müssen."
Schadenersatz
Das wird jetzt der Staatsanwalt zu beurteilen haben. Damit dürften auch enorme Schadensersatzforderungen auf die Stadtwerke zukommen. Wie berichtet, ist am Wochenende ein 60-jähriger Niederösterreicher an der Legionärskrankheit verstorben. Er hatte sich Ende Mai am Stadtwerke-eigenen Campingplatz in einer Dusche angesteckt.
Auch Stadtwerke-Vorstand Wilhelm Lauer bestätigte gegenüber dem STANDARD den Sachverhalt: "Es stimmt. Eine nachträgliche Vorrichtung zum höheren Erhitzen wurde erst nach dem Erkrankungsfall eingebaut." Der Vorstand habe nichts davon gewusst. "Wir haben den Neubau der Duschanlage ausgeschrieben. Der Planer hätte auf jeden Fall eine höhere Erhitzungsmöglichkeit einkalkulieren müssen."