Wien - Für die Präsidenten von Gewerkschaft und Arbeiterkammer, Fritz Verzetnitsch und Herbert Tumpel, sind bei der geplanten Harmonisierung der Pensionssysteme noch einige Fragen offen. Verzetnitsch nannte am Sonntag in einer Aussendung in diesem Zusammenhang die Bewertung der bereits erworbenen Versicherungszeiten, "faire Altersantrittsmöglichkeiten" und eine "menschliche Schwerarbeiterregelung". Für Tumpel wiederum ist die im Vorjahr beschlossene Pensionsreform mit Verlusten von bis zu zehn Prozent "kein fairer Start".

Offen ist für Verzetnitsch auch eine "faire Bewertung" der Ersatzzeiten für Kindererziehung, Pflegezeiten und Arbeitslosigkeit. Zum Thema Beitragshöhe, das Kanzler Wolfgang Schüssel (V) in der Verantwortung der Sozialpartner sehe, stellte Verzetnitsch fest: "Wir machen gerne Vorschläge. Es ist aber immer noch ein Gesetz, das letztendlich im Parlament verabschiedet wird und liegt damit auch in der Verantwortung der Regierung."

Tumpel forderte "echte Beitragsgerechtigkeit" ein. "Jeder einbezahlte Pensions-Euro muss zu einer gleichen Pensionsleistung führen", forderte er, "egal, ob bei Arbeitnehmern, Bauern oder Selbstständigen". Tumpel forderte zudem Regelungen, damit Menschen "die lange und hart gearbeitet haben", früher in Pension gehen können. Die Betroffenen sollten nicht in der Pension noch einmal bestraft werden. Weiters wünscht er sich die Wahlmöglichkeit eines Pensionsantritts vor 65. (APA)