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Erste Niederlage nach 29 Siegen en suite für Hicham El Gerrouj.

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Weltmeisterin Hestrie Cloete siegte im Hochsprung mit starken 2,03 Metern.

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Allen Johnson gratuliert dem Chinesen Xiang Liu nach ihrem ex-aequo-Erfolg über 110 m Hürden.

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Rom - Hicham El Guerrouj, der überragende Mittelstreckenläufer des vergangenen Jahrzehnts, musste sich am Freitag erstmals seit knapp vier Jahren auf seiner Paradestrecke 1.500 m wieder geschlagen geben. Nach 29 Siegen in Folge waren beim Golden-League-Meeting in Rom gleich sieben Konkurrenten waren diesmal schneller als der vierfache Weltmeister und Weltrekordler. Fünf Jahresweltbestleistungen waren die Highlights im alten Olympiastadion.

"Ich bin ein Mensch, ich bin kein Roboter", hatte der Welt-Leichtathlet schon vor seinem ersten ernsthaften Freiluft-Auftritt in der Olympiasaison gesagt. Offenbar hatte El Guerrouj eine schlimme Vorahnung, denn im Rennen wurde er in 3:32,64 Minuten durchgereicht auf Platz acht. Sein Weltrekord steht bei fantastischen 3:26,00, den er übrigens 1998 so wie die Meilen-Bestmarke ein Jahr später im römischen Olympiastadion aufstellte.

Seit dem olympischen 1.500-m-Finale von Sydney 2000 hatte ihn die Konkurrenz im Ziel nur von hinten gesehen. Und seit 1996 hat El Guerrouj von 85 Rennen über 1.500 m bzw. die Meile nur vier (!) verloren. Sechs Wochen vor Olympia in Athen ging aber nach der schlimmsten Niederlage seiner Karriere für den Nordafrikaner die Welt trotzdem nicht unter. "Ich weiß nicht, was passiert ist, ich bin nicht in den Rhythmus gekommen", erklärte der geschlagene Favorit, "aber ich werde die Saison wie geplant fortsetzen."

Auch Guevara geschlagen

Dies wird auch 400-m-Weltmeisterin Ana Guevara, deren Siegesserie bereits eine Stunde vor El Guerroujs Niederlage gerissen war: Nach 28 siegreichen Rennen en suite musste sich die Mexikanerin trotz starker 49,74 Sekunden mit Platz zwei zufrieden geben. Denn Tonique Williams von den Bahamas legte wie schon beim Golden-League-Auftakt in Bergen ein furiose Runde hin und markierte mit 49,25 Jahresweltbestzeit. Damit blieb Williams auch im Rennen um den goldenen Jackpot von einer Million Dollar (823.181 Euro) .

Daneben dürfen sich nur noch vier Weltmeister von Paris 2003 Hoffnungen auf den großen Zahltag machen. Ihren zweiten Sieg feierten in Rom auch Diskuswerfer Virgilijus Alekna aus Litauen mit 68,42 m, Felix Sanchez (Dominikanische Republik) in 48,43 Sekunden über 400 m Hürden, Hochspringerin Hestrie Cloete aus Südafrika (2,03) und Schwedens Dreisprung-Ass Christian Olsson (17,50 m). Wer am Ende ordentlich kassieren will, muss allerdings auch bei den folgenden vier Meetings der Super-Serie noch gewinnen.

Pumper scheitert erneut am Limit

Susanne Pumper hat in Rom das Olympia-Limit über 5.000 m (15:15,00 Minuten) erneut verfehlt. Die 33-jährige Wienerin, die mit Kreislauf- und Magenproblemen kämpfte, wurde in 15:35,52 Minuten (inoffiziell) nur 14. Der Sieg ging in Abwesenheit der türkischen Weltrekordlerin Elvan Abeylegesse an die Äthiopierin Ejegayehu Dibaba (14:37,99).

Damit umfasst das ÖLV-Aufgebot für Athen mit Karin Mayr-Krifka (200 m, in Rom über 100 m 14. in 11,42), Michael Buchleitner (Marathon), Roland Schwarzl (Zehnkampf), Martin Pröll (3.000 m Hindernis) und Günther Weidlinger (5.000 m) weiterhin fünf Athleten. (APA/dpa/red)

Resultate aus Rom:

MÄNNER
  • 100 m: 1. Aziz Zakari (GHA) 10,10 - 2. Dwight Thomas (JAM) 10,19 - 3. Kim Collins (SKN) 10,21

  • 200 m: 1. Stephane Buckland (MRI) 20,20 Sek. - 2. Asafa Powell (JAM) 20,24 - 3. Frank Fredericks (NAM) 20,36

  • 800 m: 1. Wilson Kipketer (DEN) 1:43,88 Min. (JWBZ) - 2. Hezekiel Sepeng (RSA) 1:43,94 - 3. Juri Borsakowski (RUS) 1:44,19

  • 1.500 m: 1. Rachid Ramzi (BRN) 3:30,25 Min. (JWBZ) - 2. Bernard Lagat (KEN) 3:30,81 - 3. Medi Baala (FRA) 3:31,25 - weiter: 8. Hicham El Guerrouj (MAR) 3:32,64

  • 5.000 m: 1. Eliud Kipchoge (KEN) 12:46,53 - 2. Sileshi Sihine (ETH) 12:47,04

  • 400 m Hürden: 1. Felix Sanchez (DOM) 48,43 - 2. Naman Keita (FRA) 48,82 - 3. Chris Rawlinson (GBR) 48,86

  • 110 m Hürden : 1. Xiang Liu (CHN) und Allen Johnson (USA) - 3. Stanislaw Olijars (LAT) 13,32

  • Diskus: 1. Virgilijus Alekna (LIT) 68,42 m - 2. Robert Fazekas (HUN) 67,66

  • Stabhochsprung: 1. Aleksandr Averbukh (ISR) 5,67 und Richard Spiegelburg (GER) 5,67

  • Dreisprung: 1. Christian Olsson (SWE) 17,50 m

    FRAUEN

  • 100 m: 1. Julia Nesterenko (BLR) 11,13 Sek. - 2. Natasha Mayers (VIN) 11,17 Sek - 3. Aleen Bailey (JAM) 11,19 - weiter: 7. Karin Mayr-Krifka (AUT) 11,42

  • 100 m Hürden: 1. Glory Alozie (ESP) 12,69 Sek. - 2. Jenny Adams (USA) 12,70

    400 m: 1. Tonique Williams (BAH) 49,25 (JWBZ) - 2. Ana Guevara (MEX) 49,74 - 3. Olga Kotljarowa (RUS) 49,77

  • 400 m Hürden: 1. Jana Pittman (AUS) 54,05 Sek.

  • 800 m: 1. Jolanda Ceplak (SLO) 1:57,68 Min. (JWBZ) - 2. Swetlana Tscherkasowa (RUS) 1:58,02 - 3. Amina Ait Hammou (MAR) 1:59,31

  • 1.500 m: 1. Olga Jegorowa (RUS) 4:01,15 Min. - 2. Jelena Zadoroschnaja (RUS) 4:01,38 - 3. Tatjana Tomaschowa (RUS) 4:01,69

    5.000 m: 1. Ejegayehu Dibaba (ETH) 14:37,99 Min. - 2. Werknesh Kidane (ETH) 14:38,05 - 3. Meseret Defar (ETH) 14:44,81 - weiter: 14. Susanne Pumper (AUT) 15:35,52

  • Hoch: 1. Hestrie Cloete (RSA) 2,03 m - 2. Jelena Slesarenko (RUS) 2,03 m

  • Weitsprung: 1. Tatjana Lebedewa (RUS) 7,01 m - 2. Tatjana Kotowa (RUS) 6,76