Zwei Staatssekretäre in einem Ministerium – das kann nicht einfach sein.

Auch im Verkehrsministerium, das nach der FPÖ-Regierungsrochade mit einem Minister und zwei Staatssekretären zum bestbestallten Ressort wurde, wird derzeit gerungen – und zwar um PS, Chauffeure und Büroquadratmeter.

Der neue FPÖ-Staatssekretär Eduard Mainoni hat Anspruch auf ein Büro, ein Dienstauto und Personal.

Derzeit residiert er im Ministerbüro im Haupthaus in der Wiener Radetzkystraße.

Bei Beamten sorgt das für Getuschel: Mainonis Büro ist nämlich fast doppelt so groß wie das vom gleichrangigen ÖVP-Staatssekretär Helmut Kukacka.

Eigenes Personal beansprucht der Freiheitliche noch nicht, er leiht sich Referenten aus dem Büro von FPÖ-Vizekanzler Hubert

Gorbach. Dort arbeiten mittlerweile über 30 Menschen (inklusive Bürokräfte) auf zwei Standorten: im Verkehrsministerium und im Vizekanzleramt.

Sehr wohl interessiert sich Mainoni aber für einen eigenen Dienstwagen. Gesetzlich steht ihm dieser auch zu, genauso wie ein Chauffeur. Vizekanzler Gorbach fährt einen Mercedes S-Klasse, Kukacka einen BMW 530d. Im Ministerium gibt es weiters noch ein Hausfahrzeug, einen Mercedes älteren Baujahrs. Besonders schnittig ist dieser aber nicht.

Mainoni soll dem Vernehmen nach nun ein Auge auf den Dienstwagen jenes blauen Kollegen geworfen haben, der seinetwegen die Regierung verlassen musste: Exgesundheitsstaatssekretär Reinhart Waneck.

Waneck hat erst vor wenigen Monaten einen dunkellackierten Volvo S80 bestellt. Dieser wurde über die Bundesbeschaffungsgesellschaft geordert und steht nun abholbereit beim Händler – nagelneu und mit Kilometerstand 0.

Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (Audi A8-Fahrerin) hat bereits signalisiert, dass sie die Limousine nicht braucht.

Mainoni hätte also grundsätzlich freie Fahrt. (Barbara Tóth/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 3./4.7.2004)