Derzeit gibt es intensive Verhandlungen zwischen Vizekanzler Hubert Gorbach und Kanzler Wolfgang Schüssel, wie die Regierungsarbeit in Zukunft koordiniert werden könnte. Bislang war Exjustizminister Dieter Böhmdorfer blauer Chefkoordinator, sein koalitionäres Vis-à-Vis war ÖVP-Innenminister Ernst Strasser.

Die FPÖ hat nun Interesse signalisiert, die so genannte Koordinierungsrunde zu verkleinern. Zuletzt saß man zu acht. Pro Partei vertreten waren Klubobmann, Klubdirektor, Kabinettschef von Kanzler und Vizekanzler sowie die beiden Regierungskoordinatoren. Nun könnten sechs ausreichen. Somit würden die beiden Klubobleute Herbert Scheibner (FPÖ) und Wilhelm Molterer (ÖVP) noch mehr Bedeutung bekommen.

Hintergrund ist auch der, dass es der FPÖ offenbar denkbar schwer fällt, einen Nachfolger für Böhmdorfer zu finden. Als einziger Kandidat gilt der neue Staatssekretär Eduard Mainoni. (Barbara Tóth/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30.6.2004)