Der seit mehr als einem Jahrzehnt defizitäre Sportsender DSF will 2004 erstmals einen Gewinn erzielen und sieht sich zur Halbzeit voll im Plan. "Wir werden einen siebenstelligen Jahresüberschuss erwirtschaften", sagte DSF-Geschäftsführer Rainer Hüther am Mittwoch in München.

Das Vorjahresergebnis von minus 900.000 Euro solle sich um mindestens drei Mio. Euro verbessern. Der Umsatz werde zum Jahresende bei rund 100 Mio. Euro liegen und im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent klettern. "Dieses Spiel ist unverlierbar", sagte Hüther.

Mittelfristig - in zwei bis drei Jahren - solle DSF dann eine Umsatzrendite im prozentual zweistelligen Bereich erwirtschaften.

"Ganz ordentlich" im Plan

Per Ende Juni liege der Sportsender, der einst Teil des Pleite gegangenen Kirch -Konzerns war, "ganz ordentlich" im Plan, sagte Hüther weiter. So ergebe sich für das erste Halbjahr sogar ein Umsatzplus von 48 Prozent.

Das 1993 an den Start gegangene DSF hat bislang noch nie schwarze Zahlen geschrieben. Branchenkreisen zufolge liefen in den vergangenen Jahren Verluste von 400 bis 500 Mio. Euro auf, die den nach eigenen Angaben schuldenfreien Sender nun allerdings, nach der Insolvenz von Kirch, nicht mehr belasten. Mittlerweile gehört das DSF zu jeweils gut 40 Prozent EM.TV und der KarstadtQuelle-Tochter New Media sowie zu knapp 19 Prozent dem Unternehmer Hans-Dieter Cleven.

"Unglaubliches" Interesse der Werbewirtschaft

Hüther führte die zuletzt positive Geschäftsentwicklung vor allem auf das Engagement bei der Bundesliga zurück. So verfügen die Münchener über die Erstverwertungsrechte für die beiden Sonntagsspiele der ersten Liga im frei empfangbaren Fernsehen. Dasselbe gilt für die Partien der zweiten Liga am Freitag, Sonntag und Montag. Die Zeit bis zur WM 2006 will das DSF nach Hüthers Worten nutzen, um mit neuen Formaten Fußball-begeisterte Zuschauer auf das

Großereignis vorzubereiten. Das Interesse der Werbewirtschaft sei bereits "unglaublich". Als mögliche Konzepte nannte er etwa Themen-Tage, Hintergründe oder auch Doku-Soaps.

Darüber hinaus werde sich das DSF mit Mehrwertdiensten wie etwa kostenpflichtigen Anrufmöglichkeiten für Zuschauer ein zweites Standbein aufbauen, sagte Hüther. Bis Ende des Jahres solle der Umsatzanteil hier bei rund 35 Prozent liegen. (APA/Reuters)