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Wien/Boston - Männer - in fast allen Gesundheitsbelangen im Vergleich zu den Frauen ohnedies "hinten nach" - tragen ein bedeutend höheres Risiko als Frauen, nach einer Erkrankung an einer venösen Thromboembolie (Beinvenenthrombose, Lungenembolie) von einem neuerlichen Auftreten betroffen zu sein. Das haben Wiener Wissenschafter nach einer groß angelegten Studie im "New England Journal of Medicine" publiziert.

"Wir untersuchten 826 Patienten nach der ersten Episode einer spontanen venösen Thromboembolie und dem Absetzen oraler Antikoagulans-Medikamente ("Blutverdünnung", Anm.) für durchschnittlich 36 Monate", schrieben Univ.-Prof. Dr. Paul Kyrle von der Universitätsklinik für Innere Medizin I am Wiener AKH sowie die Co-Autoren vom Wiener AKH, dem Wilhelminenspital und dem Hanuschkrankenhaus.

Risikofaktoren

Venenthrombosen werden mit zunehmendem Alter häufiger, Schwangere, Krebskranke und Menschen mit genetisch bedingten Blutgerinnungsstörungen sind besonders oft betroffen. Am gefürchtetsten ist der potenziell lebensgefährliche "Lungeninfarkt" (Lungenembolie). Rauchen und die Einnahme der "Pille" bzw. von Hormonersatz-Präparaten sind bei Frauen zusätzliche Risikofaktoren.

Wer schon einmal eine solche akute Erkrankung gehabt hat, bleibt jedenfalls längerfristig gefährdet. Unklar war bisher, ob es beim Wiederauftreten solcher venöser Thromboembolien geschlechtsspezifische Unterschiede gibt. Das ist offenbar - zu Ungunsten der Männer - der Fall.

Die Autoren in der international hoch angesehen medizinischen Fachzeitschrift: "Erneute Thromboembolien traten bei 74 der 373 Männer im Vergleich zu 28 der 453 Frauen auf." Das entsprach einer Häufigkeit von 20 bzw. nur sechs Prozent oder einer bei den Männern um das 3,6-Fache größeren Gefährdung. (APA)