Die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) setzt sich für eine Öffnung und Weiterentwicklung der Zulassungsbestimmungen zu kirchlichen Weiheämtern ein. Am Fest Peter und Paul, 29. Juni, dem traditionellen Tag der Priesterweihen in der katholischen Kirche, appelliert die kfbö an die Kirchenleitung, die Berufung von Frauen zum priesterlichen Dienst in der Kirche ernstzunehmen. Im 21. Jahrhundert müsse sich die Kirche im festen Vertrauen auf das Wirken des Heiligen Geistes offensiv der Frage der Anerkennung dieser Berufungen stellen. Da in der Bibel von den ersten christlichen Gemeinden bezeugt wird, dass Frauen als Diakoninnen und Apostolinnen wirkten, sollte nach Ansicht der kfbö als erster Schritt jenen Frauen, die bereits haupt- und ehrenamtlich in der Kirche als Seelsorgerinnen wirken, der Zugang zum ständigen Diakonat ermöglicht werden.

Die Katholische Frauenbewegung ermutigt gleichzeitig die Gläubigen, nicht zu resignieren, sondern innerhalb der katholischen Kirche für die Anerkennung der Berufung von Frauen zu priesterlichen Diensten einzutreten und um eine Lösung des Problems zu beten.

"Das ängstliche Festhalten an Frauen diskriminierenden Traditionen und Vorschriften ist heute für viele Menschen nicht mehr nachvollziehbar und erschwert ihnen den Zugang zum katholischen Glauben," meint die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, Margit Hauft. "Wenn die katholische Kirche glaubwürdig den christlichen Grundsatz der gleichen Würde von Mann und Frau verkünden will, sollte sie den Dialog und die theologische Forschung über die Weiterentwicklung kirchlicher Weiheämter nicht unterdrücken, sondern forcieren und alte Argumente aufgrund neuer Erkenntnisse überprüfen." (red)