Brüssel - EU-Kommissionspräsident Romano Prodi hat die sich abzeichnende Nominierung des portugiesischen Ministerpräsidenten Jose Manuel Durao Barroso zum neuen Chef der Brüsseler Behörde begrüßt. "Das ist ein großer Sieg für das portugiesische Volk, die Regierung und die Person (Durao Barroso) selbst", sagte Kommissionssprecher Reijo Kemppinen am heutigen Montag in Brüssel. Es sei aber auch "ein positives Signal für die europäische Integration".

Mit der Wahl zufrieden

Prodi habe am Vormittag mit seinem wahrscheinlichen Nachfolger gesprochen und sich zufrieden mit der Wahl gezeigt. Prodi habe in den vergangenen beiden Jahren "sehr eng" mit dem portugiesischen Ministerpräsidenten zusammengearbeitet und dabei gute Erfahrungen gemacht, betonte Kemppinen. Durao Barroso habe nämlich bei den Regierungskonferenzen "sehr stark" die Gemeinschaftsmethode und auch die Rolle der Europäischen Kommission im Institutionengefüge verteidigt.

Gerangel

Zum wochenlangen Gerangel um die Nominierung des Kommissionspräsidenten sagte Kempinen lediglich: "Ende gut, alles gut." Er wollte sich auch nicht zu den Plänen äußern, in der künftigen Kommission einen "Superkommissar" für Wirtschaftsfragen zu installieren, was vor allem von Deutschland gefordert wird. Die künftige Zusammensetzung und Arbeitsweise der Kommission sei Aufgabe des neuen Präsidenten, sagte der Prodi-Sprecher. Allerdings müsse das gesamte 25-köpfige Kollegium einer Neuorganisation zustimmen. (APA)