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Die drei türkischen Geiseln auf dem Video

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Geiselnehmer fordern Freilassung aller Gefangener oder US Marine droht Enthauptung

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Pakistanischer Fahrer in den Händen der Geiselnehmer

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Bagdad/Islamabad - Terroristen im Irak drohen wieder mit der Enthauptung zweier Geiseln. Bei einem der Entführten soll es sich um einen für ein US-Unternehmen arbeitenden pakistanischen Fahrer handeln, der andere soll sein US-Marineinfanterist sein. Erst am Samstagabend hatten Anhänger des Terroristenführers Abu Mussab al Zarkawi gedroht, binnen drei Tagen drei türkische Geiseln zu enthaupten.

Ultimatum für türkische Geiseln

Die US-Streitkräfte im Irak bestätigten am Montag, dass ein Marineinfanterist bereits seit fast einer Woche bei seiner Einheit vermisst wird. Ob es sich dabei um die Geisel in Händen irakischer Aufständischer handele, die in Videobildern zu sehen ist, sei aber noch nicht klar, hieß es am Montag. Der arabische Sender Al Jazeera hatte zuvor am Sonntagabend ein Video ausgestrahlt, dass einen Marineinfanteristen in der Hand von Geiselnehmern zeigen soll. Die Gruppe fordere die Freilassung aller Iraker aus "Okkupationsgefängnissen", ansonsten werde die Geisel getötet.

Familie bittet um Gnade

Die libanesische Familie des im Irak verschleppten US-Marineinfanteristen hat an die Entführer appelliert, den 24- Jährigen freizulassen. Der gebürtige Libanese, der nach Angaben seines Bruders vor zwei Jahren die US-Staatsbürgerschaft angenommen hat und als Übersetzer bei der US-Armee arbeitete, wird seit dem 21. Juni vermisst.

Gebürtiger Libanese ist Moslem

Die Familie betonte, der Soldat sei ein Araber und Moslem. "Wir beten dafür, dass sie Gnade walten lassen und ihn bald freilassen", sagte ein Bruder des 24-Jährigen in der nordlibanesischen Stadt Tripoli. Zuvor hatte bereits der Vater des jungen Mannes über den Fernsehsender El Jazeera an den Rat der Moslem-Geistlichen im Irak appelliert, sich für die Freilassung seines Sohnes einzusetzen.

Ultimatum läuft ab

Das Ultimatum mit der Todesdrohung gegen drei türkische Geiseln läuft offenbar am Dienstag ab, dem letzten Tag des NATO-Gipfels in Istanbul. Zarkawis Gruppe hat sich auch schon zu der Enthauptung der US-Geisel Nicholas Berg und des Südkoreaners Kim Sun Il bekannt.

Pakistan will Forderungen irakischer Geiselnehmer nicht nachgeben

Die pakistanische Regierung will den Forderungen der Entführer eines Pakistanis im Irak nicht nachgeben. Die Regierung bekräftige die bisher verfolgte Politik, Forderungen von Geiselnehmern nicht zu erfüllen, hieß es in einer am Montag verbreiteten Erklärung des Außenministeriums in Islamabad. Die Entführer von Amjid Hafeez, ein Fahrer einer US-Firma, drohen damit, ihre Geisel am Dienstag zu enthaupten. Sie verlangen außerdem, dass Pakistan seine Botschaft in Bagdad schließt und die Pakistanis den Irak verlassen.

Der Onkel der Geisel, Mohammad Razzaq Khan, bat die Entführer eindringlich darum, den 24-Jährigen frei zu lassen. "Er ist der einzige Ernährer seiner Familie, und sie (die Geiselnehmer) sind auch Muslime", sagte er laut Nachrichtenagentur dpa.

In der Erklärung des Außenministeriums hieß es, die Botschaft in Bagdad sei angewiesen worden, alle Anstrengungen für die Freilassung der Geisel zu unternehmen. An die irakische Botschaft in Islamabad sei eine entsprechende Bitte gerichtet worden. Pakistan ist ein enger Verbündeter der USA im Kampf gegen den Terrorismus.

23 Tote bei Explosion in Hilla

Bei einem Raketenangriff wurden am Sonntagabend in Bagdad zwei Kinder getötet. Sie seien beim Spielen am Ufer des Tigris getroffen worden, teilte das irakische Innenministerium mit. Einem weiteren Angriff im Südosten der Stadt fiel ein US-Soldat zum Opfer. In der Früh waren nach amerikanischen Angaben in der Grünen Zone, in der die wichtigsten Einrichtungen der US-Besatzungsbehörde liegen, drei Raketen eingeschlagen.

Ein Transportflugzeug wurde am Sonntag beim Start vom Flughafen in Bagdad beschossen. Dabei wurde eine Person an Bord getötet. Zu den Einzelheiten lagen widersprüchliche Berichte vor. Nach australischen Angaben handelte es um ein Maschine der Australischen Luftwaffe und bei dem Opfer um einen US-Passagier. Nach ersten US-Angaben war es eine US-Maschine. Sie kehrte auf den Flughafen zurück.

Bei Explosionen in der südlich von Bagdad gelegenen Stadt Hilla kamen am Wochenende 23 Menschen ums Leben. Weitere 58 Menschen wurden verletzt. Die Detonationen, die sich in der Nähe einer Moschee ereigneten, wurden den Angaben zufolge möglicherweise von zwei Autobomben ausgelöst.(APA/AP/dpa)