Rom - Ein Gericht in Genua hat sich am Samstag mit 29 Polizisten befasst, die im Verdacht stehen, beim G-8-Gipfel in der ligurischen Hauptstadt vor drei Jahren gegenüber Demonstranten gewalttätig gewesen zu sein. Sie sollen Dutzende Globalisierungsgegner schwer verletzt und Beweise ihrer Gewaltanwendungen unterschlagen haben, berichteten die Staatsanwälte. Das Gericht muss entscheiden, ob ein Prozess gegen die Polizisten stattfindet.

Die Vorwürfe gegen die Beamten beziehen sich auf die Erstürmung einer Schule, die Globalisierungsgegnern während des Gipfels im Juli 2001 als Nachtlager diente. Insgesamt gibt es rund 20 Anklagepunkte gegen die Polizisten, darunter wegen Überschreitung von Befugnissen, schwerer Körperverletzung und Verleumdung.

Bei der gewaltsamen Aktion waren 93 Menschen festgenommen worden. Augenzeugen zufolge waren die in Kampfanzüge gekleideten Polizisten mit äußerster Härte gegen Schlafende vorgegangen. Die Aktion hatte international Empörung hervorgerufen und zu einer Untersuchung durch die Menschenrechtsorganisation amnesty international geführt. (APA)