Wien - Bisher legten die Lkw-Mautflüchtlinge mehr als 50 Mio. Kilometer auf Landes- und Gemeindestraßen zurück, geht aus einer aktuellen Studie des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hervor. Mehr als 20 Tonnen Dieselruß und mehr als 500 Tonnen gesundheitsschädliche Stickoxide wurden dabei in die Luft geblasen. Der VCÖ fordert daher eine Lkw-Maut auf den Ausweichrouten und ein wirksames Lkw-Nachtfahrverbot.

Der Lkw-Verkehr auf den Ausweichrouten ist, wie die amtlichen Zählstellen zeigen, explosionsartig gestiegen, heißt es am Freitag in einer VCÖ-Aussendung. Am höchsten ist die Zunahme auf der B113 am Schoberpass (Steiermark) mit plus 268 Prozent. Auf der B17 bei Wr. Neudorf wurde eine Zunahme von 68 Prozent registriert, bei Neumarkt am Hausruck (OÖ) von 37 Prozent.

Auf Kosten der Verkehrssicherheit

Diese Entwicklung lässt auch die Verkehrssicherheit sinken. Laut VCÖ-Studie ist das Unfallrisiko durch Lkw fast drei Mal so hoch wie auf Autobahnen und Schnellstraßen. Während auf einer Milliarde Lkw-Kilometer auf Autobahnen 166 Unfälle passieren, sind es auf Freilandstraßen 418 Lkw-Unfälle, so der VCÖ-Experte Wolfgang Rauh. Im Jahr 2003 ereigneten sich auf Autobahnen und Schnellstraßen 490 Lkw-Unfälle, 764 Unfälle auf Freilandstraßen und 845 im Ortsgebiet.

Fahrverbote seien aber nur kurzfristige Lösungen und auf Dauer nicht zu kontrollieren, so der VCÖ. Daher sollte die Lkw-Maut auch auf die Ausweichrouten erweitert werden. Das erlaube die EU, so Rauh. Österreich sollte diese Chance nützen. (APA)