Bild nicht mehr verfügbar.

Josef Moser, der Nachfolger von RH-Präsident Fiedler

foto: reuters/prammer
Wien - Die Kür des früheren FPÖ-Klubdirektors Josef Moser zum einzigen Kandidaten für die Nachfolge des scheidenden Rechnungshof-Präsidenten Franz Fiedler stößt weiter auf heftige Kritik. Grünen-Bundessprecher Alexander Van der Bellen sagte am Donnerstag im Ö1-Morgenjournal, er sei vor allem über die ÖVP "sehr verärgert". Es habe sich offensichtlich um eine abgekartete Sache gehandelt. Für SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer ist die ÖVP "umgefallen". Nationalratspräsident Andreas Khol (V) und die designierte FPÖ-Obfrau Ursula Haubner wiesen die Vorwürfe zurück.

Van der Bellen erinnerte daran, dass Khol im Vorfeld immer betont hatte, man solle einen parteiübergreifenden, parteifernen Kandidaten finden. Was solle er nun denken, fragte der Grün-Politiker - dass Khol die Unwahrheit gesagt habe oder von seiner eigenen Partei desavouiert worden sei?

Gusenbauer kritisierte ebenfalls vor allem die ÖVP. "Auch wenn die Regierung im Auflösungsprozess ist. Auf das Auspackeln von Posten können sie sich gerade noch einigen", meinte er.

Khol versteht nicht

Khol versteht die Kritik nicht. "Ich kann das nicht nachvollziehen", sagte er. Und, ohne den Namen Moser in den Mund zu nehmen: "Der Kandidat, der letztlich die Mehrheit gefunden hat, hat einen hervorragenden Eindruck gemacht." Es habe nicht geheißen, der Kandidat müsse parteifrei sein. Bloß ein früheres Regierungsmitglied sei nicht in Frage gekommen.

Haubner: "Nicht paktiert"

"Es war nicht paktiert. Es war nicht ausgepackelt", betonte auch Haubner. Aus ihrer Sicht ist der "am besten geeignete" Kandidat zum Zug gekommen. In seinem Hearing vor dem Hauptausschuss hatte Moser am Donnerstag mitgeteilt, dass er weder einer Partei noch einer parteinahen Organisation angehöre. (APA)