18 MitarbeiterInnen des Verbandes hatte zwischen dem 1. Mai und 30. August des Vorjahres in Kontakt mit ExpertInnen, VertreterInnen staatlicher Institutionen, aber auch einfachen Menschen Informationen über den Menschenhandel gesammelt und dabei auch mit Opfern gesprochen. Insgesamt wurden Erkenntnisse über 940 Frauen, 94 Kinder sowie 100 Männer gesammelt, die Opfer des Menschenhandels wurden.
Roma-Kinder gefährdet
Während es sich bei den Frauen und Männern mehrheitlich um ausländische StaatsbürgerInnen - Frauen stammten vorwiegend aus Moldawien, der Ukraine und Rumänien, Männer aus China, Afghanistan, Rumänien, dem Irak und dem Iran, der Türkei, Pakistan und Bangladesch - handelte, seien die Kindern vorwiegend aus Serbien. Besonders gefährdet sind laut der Studie die Roma-Kinder, elternlose Kinder, die in Erziehungsanstalten erzogen werden, aber auch Kinder mit Verhaltensstörungen.
Formen der Aubeutung
Frauen und Kinder wurden meist Opfer der sexuellen Ausbeutung, Männer dagegen wurden meist zu sklavenartiger Arbeit gezwungen. Die meisten Opfer ließen sich durch Versprechen über einen besser bezahlten Job anlocken. Die Kinder wurden besonders häufig zwecks Heirat von Eltern, aber auch Verwandten verkauft.
Mangelndes Netzwerken
Die AutorInnen der Studie haben ihre Unzufriedenheit mit dem aktuellen Schutz von Opfern des Menschenhandels bekundet, der erst seit gut einem Jahr strafrechtlich als eine Form der Organisierten Kriminalität behandelt wird. Es wurde auf die mangelnde Zusammenarbeit zwischen der Polizei und der Staatsanwaltschaft, aber auch auf die notwendige Ausarbeitung eines nationalen Plans zur Bekämpfung des Menschenhandels hingewiesen.