Eisenstadt - Im Burgenland wartet man seit Tagen gespannt
auf das Ende des Verkaufsprozesses in der Causa Bank Burgenland. Ein
Vertragsentwurf liegt vor, wie aus Insiderkreisen zu hören ist. Wann
es zur Unterzeichnung kommen soll, war vorerst nicht klar. Als
aussichtsreichster Bewerber gilt die Kärntner Hypo Alpe Adria Bank
AG, die laut Medienberichten 85 Mio. Euro zahlen will. LH Hans Niessl
hat selbst mit den spärlich fließenden Informationen keine Freude.
"Die Gespräche könnten bereits abgeschlossen sein, hätte es keine
Informationen an die Öffentlichkeit gegeben", ärgerte er sich am
Montag am Rande einer Pressekonferenz in Eisenstadt.
Abkommen verletzt
"Wir haben uns verpflichtet, dass wir bis zum Ende der
Privatisierung keine Informationen weitergeben", betonte der
Landeshauptmann. An dieses Abkommen habe sich der eine oder andere
nicht gehalten. Das führe dazu, dass jene, die die Bank kaufen
wollen, "sehr irritiert sind über diese unprofessionelle,
offensichtlich parteipolitisch motivierte Vorgangsweise".
Sonder-Landtagssitzung möglich
Ein Verkauf der Bank Burgenland muss auch vom Burgenländischen
Landtag genehmigt werden. Landtagspräsident Walter Prior (S) wollte
auf Anfrage der APA nicht ausschließen, dass es zu einer
Sondersitzung des Landesparlaments kommt. Vor der Sommerpause stehen
auf dem Fahrplan des Landtages - außer der Donnerstag-Sitzung in
dieser Woche - nur mehr zwei Termine: 7. Juli und 8. Juli, wobei der
8. der Budgetrede von Finanz-LR Helmut Bieler vorbehalten ist. Auch
für ÖVP-Klubobmann Niki Berlakovich wäre eine Sondersitzung des
Landesparlaments zum Verkauf der Bank Burgenland "theoretisch
denkbar". (APA)