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"My Life" by Bill Clinton

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AP/RICHARD DREW
Washington - Die USA haben nach den Worten des damaligen US- Präsidenten Bill Clinton während seiner Amtszeit nie die Chance gehabt, Osama bin Laden zu fangen oder zu töten. Clinton widersprach damit im US-Fernsehsender CBS am Sonntagabend (Ortszeit) Darstellungen, der Sudan habe ihm während seiner Amtszeit die Auslieferung des Chefs des Terrornetzwerks El Kaida angeboten.

"Wir haben 20 Terrorzellen sprengen, (...) haben zahlreiche Anschläge verhindern können", sagte Clinton zwei Tage vor der Veröffentlichung seiner Memoiren "My Life" (Mein Leben). Das Scheitern bei der Suche nach Bin Laden aber sei eine seiner größten politischen Enttäuschungen gewesen, sagte Clinton. Er habe mehrfach den Befehl unterzeichnet, Bin Laden gegebenenfalls zu töten.

Clinton will laut dem Buch nach US-Medienberichten in der Zeit der Amtsübergabe an den jetzigen US-Präsidenten George W. Bush eindringlich vor dem Problem El Kaida gewarnt haben, sei aber bei seinem Nachfolger auf nicht allzu viel Interesse gestoßen. Clinton nahm in verschiedenen Interviews dennoch Bush in der Frage des Irak-Kriegs teilweise in Schutz.

Es sei aber falsch gewesen, den UNO-Waffeninspektoren im Irak nicht mehr Zeit für ihre Untersuchungen zu geben. Öl habe bei Bushs Kriegsentscheidung keine Rolle gespielt, meinte Clinton. "Wir sind nicht aus imperialistischen oder finanziellen Gründen dahin (in den Irak) gegangen". Bush sei vielmehr unter anderem überzeugt davon gewesen, dass der Nahe Osten durch die Entmachtung des irakischen Diktators Saddam Hussein stabiler und friedlicher werden könne.

Die Erinnerungen Clintons, die am Dienstag mit einer Rekord- Startauflage von 1,5 Millionen Exemplaren in den USA in die Buchläden kommen, werden in Deutschland im Voraus in dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" und in der "Bild"-Zeitung veröffentlicht. (APA/dpa)