Die Kumpels in Fernando León de Aranoas Montags in der Sonne/Los lunes al sol, seit der Übernahme der Schiffswerften in Vigo ohne Job, haben sich dagegen in ihrer Situation mehr oder minder eingerichtet. Gemeinsam hängen sie in einer Bar am Hafen ab, ihrem sozialen Refugium, und halten sich mit Wut, Melancholie oder auch Humor über Wasser. Lino (José Angel Egido) ist der Einzige von ihnen, der sich weiter bewirbt; unter viel Jüngeren sitzt er schweißnass in Wartezimmern, wie jemand, den man vergessen hat.
Aranoa erzählt in Montags in der Sonne in elliptischen Bögen Episoden aus dem Dasein der Figuren, kleine Dramen, komische Situationen, die den Effekt des Arbeitslosseins im Privaten vermitteln. Im Zentrum steht Santa, den Javier Bardem als bärbeißigen Hobbyphilosophen und unberechenbaren Hitzkopf verkörpert, der seine Einfühlsamkeit vor den anderen verbirgt: Als er einmal den sturzbetrunkenen Amador (Celso Bugallo) nach Hause bringt und dabei dessen verkommene Wohnung sieht, spürt man seine Angst, dass dieser endgültige Absturz allen droht.
In solchen auch stilistisch hervorgehobenen Momenten berührt Montags in der Sonne die Tragödie, meist setzt Aranoa jedoch auf die Solidarität unter den Kumpels - auf Freundschaft oder auch Liebe, wenn Ana (Nieve de Medina) etwa letztlich an José (Luis Tosar), dem Jüngsten der Bande, festhält, obwohl auch er immer mehr verfällt, langsam seine Selbstachtung verliert.