Wien - Das Ergebnis der zweitägigen Klausur, die die Verhandler des Sparkassen-Kollektivvertrags (KV) hinter sich haben, stimmt optimistisch: Noch im September könnte das neue Gehaltsschema unter Dach und Fach sein, heißt es aus dem Kreis der Verhandler. Das Definitivum ist derzeit noch kein Thema.

Sparkassenverband (für die Arbeitgeber) und Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) verhandeln seit zwei Jahren über einen neuen KV. Laut Verband liegen die Gehälter um 15 Prozent über jenen der Konkurrenz. Bisher kam man dem neuen KV mit flexiblerem, leistungsbezogenem Gehaltssystem nicht näher. Jetzt aber habe es einen Durchbruch gegeben, die GPA zeige sich "überraschend beweglich".

GPA-Verhandlungsführerin Claudia Kral-Bast: "Beide Seiten erarbeiten ein Gehaltssystem, in dem die Einkommensentwicklung nicht nur von der Seniorität bestimmt ist. Wir rechnen alle Varianten durch; der KV soll möglichst schnell in Kraft treten." Am 22. Juni wird noch einmal verhandelt, im Sommer folgen Expertengespräche.

Bewegung auf beiden Seiten

Bewegung gab es auf beiden Seiten: Die Arbeitgeber sehen von Ultimaten und einseitiger KV-Kündigung ab, vom Tisch sind auch Zahlenwerke, nach denen das neue Dienstrecht Einsparungen von 150 Mio. Euro bringen müsse.

Ziel ist es auch, den "persönlichen Geltungsbereich des KV unverändert" zu lassen. Im Klartext: Auch für ausgegliederte Mitarbeiter (wie jene in der BA-CA) soll weiterhin der Sparkassen-KV gelten; und nicht etwa der viel billigere Handels-KV. (gra/DER STANDARD Printausgabe, 17.06.2004)