Rom - Internationale Billigflieger machen in Brüssel Front gegen den vom Konkurs bedrohten Konkurrenten Alitalia. Die Airline Virgin Express forderte EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti auf, eine Untersuchung über die Preispolitik der Alitalia auf den Flugstrecken Brüssel-Mailand und Brüssel-Rom einzuleiten. Laut der Low Cost-Gesellschaft des britischen Magnaten Richard Branson verkaufe Alitalia Tickets zu Dumpingpreisen, was die EU-Regeln verletze.

Bericht

Die Rechtsanwälte der Fluggesellschaft legten Monti einen ausführlichen Bericht mit Vergleichen zwischen Alitalias Preisen und jenen der Konkurrenten auf bestimmten europäischen Strecken vor. Virgin warnte vor der Gefahr, dass Alitalia weitere Staatshilfen von der italienischen Regierung erhalte. "Das Geld der italienischen Steuerzahler darf nicht in die Kassen einer Gesellschaft landen, die nicht die Konkurrenzregeln berücksichtigt", so Virgins Sprecher Yves Panneels nach Angaben italienischer Medien am Freitag. Monti bestätigte, dass seine Anti-Trust-Experten Virgins Beschwerde überprüfen und dass er sich bald zum Problem äußern werde.

Klagsdrohung

Gegen Alitalia rüstet sich auch der Verband der europäischen Billigcarrier ELFAA, dem sich zehn Airlines, darunter Ryanair und Sky Europe, beteiligen. In einem Schreiben an Monti und an EU-Verkehrskommissarin Loyola de Palacio drohten die Low Cost-Gesellschaften mit einer Klage gegen Alitalia, sollte die noch staatliche Fluggesellschaft von der italienischen Regierung Hilfen erhalten. Der Verband unterstrich, dass seine Mitglieder von der Tatsache benachteiligt seien, dass Alitalia "künstlich am Leben gehalten wird".

"Wir appellieren an die EU-Kommission, den für Beihilfen geltenden Regeln weiterhin Wirkung zu verschaffen und gegen Beihilfen, die diese Richtlinien verletzen oder umgehen, entschlossen vorzugehen", sagte ein ELFAA-Sprecher. Der faire Wettbewerb unter den Fluglinien sei gerade in der gegenwärtigen Marktsituation elementar. (APA)