Wien - Sollten die Energiepreise weiter steigen, könnte sich das auch auf die Produktionskosten bei Wienerberger auswirken, dem größten Ziegelproduzenten der Welt. Denn zur Herstellung von Ziegeln braucht es neben Ton auch Strom und vor allem Gas zur Befeuerung der Öfen.

Dennoch ist man bei Wienerberger unverzagt: "Wir haben uns durch Vorwärtskontrakte gegen steigende Energiepreise abgesichert", sagte Wienerberger-Chef Wolfgang Reithofer im Gespräch mit dem STANDARD. "Außerdem trifft es ja alle, nicht nur Wienerberger, und die anderen üblicherweise etwas mehr als uns."

166 Millionen Euro für Energie

Allein im Vorjahr hat Wienerberger für Energie in Summe 166 Mio. Euro ausgegeben, rund neun Prozent des Umsatzes. Durch Optimierungen im Produktionsprozess werde versucht, den Energieeinsatz zu verringern.

Die Geschichte von Wienerberger geht zurück auf das Jahr 1819. Damals kaufte ein gewisser Alois Miesbach die Ziegeleien am Wienerberg und machte daraus einen modernen Industriebetrieb.

Nach Rückschlägen im Ersten und Zweiten Weltkrieg war das Unternehmen Ende der Fünfzigerjahre wieder Österreichs größte Ziegelei, schrieb aber in den Siebzigerjahren neuerlich Verluste.

Expansionskurs

1980 setzte der damalige Eigentümer, die Creditanstalt-Bankverein (CA-BV), Erhard Schaschl als Geschäftsführer ein. Er sanierte das Unternehmen und stellte die Weichen auf Expansion. Seit Anfang 2001 ist Wolfgang Reithofer am Ruder.

In 222 Werken beschäftigt Wienerberger derzeit rund 12.500 Mitarbeiter, knapp 800 davon in Österreich. (DER STANDARD Printausgabe, 11.06.2004 stro)