Nintendo will seine mobile Spielekonsole Gameboy Advance erstmals auch in China auf den Markt bringen. Das Gerät soll drei Jahre nach dem Start in Japan für umgerechnet 84 US-Dollar in dem stark wachsenden Markt in den Handel kommen, teilte das Unternehmen am Dienstag im japanischen Kyoto mit. Viele Hersteller von Unterhaltungselektronik oder auch Softwareunternehmen scheuten bisher vor der Erschließung des chinesischen Marktes zurück, da dort Produktpiraterie sehr ausgeprägt ist.

Lukrativ

China zählt für Hersteller von Spielekonsolen zu den wenigen, möglicherweise sehr lukrativen Wachstumsmärkten. Ende vergangenen Jahres hatte Nintendo mit einem speziell für den chinesischen Markt gebauten Modell seiner Konsole GameCube den ersten Schritt gewagt. Kurz darauf zog Sony nach und brachte nach langem Zögern erstmals seine Spielekonsole Playstation 2 in ausgewählten chinesischen Städten in den Handel. Für den geplanten Verkaufspreis des GameBoy Advance, der um rund vier Dollar höher liegen soll als der in den USA, legt Nintendo dem Gerät Software bei.

Rekordstand

Im asiatisch-pazifischen Raum war allein die Software-Piraterie nach Angaben des amerikanischen Branchenverbands Business Software Alliance im Jahr 2002 um 15 Prozent auf einen Rekordstand von 5,5 Mrd. Dollar angewachsen. Einen aktuellen Bericht für das Jahr 2003 will der Verband im kommenden Monat veröffentlichen. (APA)