Alfons Gorbach, Chef der steirischen ÖVP, später Bundeskanzler, 1949:

"Da mögen die Herren Emigranten noch so viel Moralinsäure verspritzen: Jene, die draußen (an der Front) ihren Mann gestanden haben, wissen besser, was anständig ist, als jene, die sich beim ersten Kräuseln des Ozeans in Übersee in Sicherheit gebracht haben. Ich spreche den Emigranten das Recht ab, in der NS-Frage mitzureden." (Wahlkampf 1949)

Foto: Renate Apostel/Oevp

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Peter Müller, 1990 FPÖ-Spitzenkandidat bei den Gemeindewahlen in St. Leonhard im Lavanthal

"Dem Wiesenthal habe ich gesagt, wir bauen schon wieder Öfen, aber nicht für Sie, Herr Wiesenthal – Sie haben im Jörgl seiner Pfeife Platz." (Salzburger Nachrichten, 22. September 2001)

Bild des Kärntner Knöpferlharmonika-Produzenten haben wir keines.

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Jörg Haider am Tag seiner Wahl zum FPÖ-Obmann

"Die Soldaten in Stalingrad, gleichgültig ob Deutsche oder Österreicher, haben sich geopfert, um die Heimat zu schützen." (Unterlagen des DÖW [Mappe RE 84/13] zitiert nach Czernin 2000, S.17)

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Jörg Haider vor dem Kärntner Landtag, 13. Juni 1991

"Na, das hat’s im Dritten Reich nicht gegeben, weil im Dritten Reich haben sie ordentliche Beschäftigungspolitik gemacht, was nicht einmal Ihre Regierung in Wien zusammenbringt. Das muss man auch einmal sagen."

Foto: Cremer

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Reinhard Gaugg (FPÖ)

"Nazi? Neu, attraktiv, zielstrebig und ideenreich. Es hat mit der Vergangenheit nichts zu tun."

(auf die Frage, was ihm das Wort Nazi sage. Kärntner Tageszeitung, 11. September 1993)

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Ernest Windholz, Obmann der FP NÖ, 4. Juni 2000

Dass "Unsere Ehre heißt Treue" der Leitspruch der SS war, muss man als österreichischer Politiker nicht wissen. Die Staatsanwaltschaft St. Pölten sieht keinen Anlass, aktiv zu werden, Bildungsministerin Elisabeth Gehrer bringt einen "Leitfaden für einen sensibleren Umgang mit Sprache" heraus.

Foto: APA

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Wolfgang Schüssel, stellvertretend für alle VertreterInnen der Opferthese

"Der souveräne österreichische Staat war das erste Opfer des Nazi-Regimes." (Interview mit der "Jerusalem Post", 9.11.2000)

Für Außenministerin Benita Ferrero-Waldner ist er damit "auf einer Linie" mit seinem Vorgänger Franz Vranitzky, der vor der Knesset um Vergebung der Überlebenden und der Nachkommen der Ermordeten gebeten hatte.

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Rudolf Edlinger, SP-Finanzsprecher, 17.4. 2002

Der Zwischenruf "(Jetzt fehlt nur noch) Sieg Heil" während der Rede von Helene Partik-Pable erzürnt die Regierung. Edlinger nimmt die Aussage zurück:

Die FPÖ habe bei den Heldenplatz-Demos nur Schuldzuweisungen in Richtung Opposition geäußert, den Neonazi-Aufmarsch aber nicht verurteilt. Er bat "um Verständnis, dass ein alter Politiker, der seit seiner Jugend antifaschistisch engagiert ist, Gefühle und Emotionen haben darf".

Partik-Pable besteht trotzdem auf Strafverfolgung Edlingers.

Foto: Cremer

Johann Gudenus, Chef der FP-Jugend, fürchtet sich vor "Umvolkung". Vizekanzler Gorbach stellt sich hinter Gudenus: "Es geht nicht darum, über einzelne Worte zu reden. Mir ist das Gedankengut wichtig, und das ist bei Gudenus sicherlich tadellos".

Foto: Schüller

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John Gudenus, FP-Bundesrat und Seniorensprecher

Johanns Vater (links im Bild, mit Volksanwalt Stadler und Parteiideologe Mölzer) steht dem nicht viel nach: "Gaskammern? Ich halte mich da raus! Ich glaube alles, was dogmatisch vorgeschrieben ist" (Podiumsdiskussion anlässlich der Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht 1941-1944")

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EU-Parlamentarierin Ursula Stenzel, Wahlkampfauftakt der ÖVP

"Wir sehen, wie leicht es geht. Wie die Zivilisation, auch die amerikanische, aber auch die europäische, keinerlei Schutzschild davor bietet, dass man in Charaktereigenschaften fallen kann, in bestimmten Situationen, die den KZ-Schergen in nichts nachstehen."

Im Nachhinein meint Stenzel, sie habe damit keinesfalls einen Vergleich zwischen amerikanischen Gefängnissen im Irak und den Konzentrationslagern gezogen.

Foto: Cremer

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Josef-Broukal, Wissenschafts- Sprecher der SPÖ

VP-Abgeordneter Rasinger ärgert Broukal: "Sind sie jetzt für das Champagner-Trinken von Gusenbauer oder dagegen?"

Broukal daraufhin: "Also ich sage Ihnen ganz ehrlich: Wenn ich ... entscheiden muss, ob ich mit einer Bande Neo-Nazis vor den Heldenplatz ... ziehe oder mit einem französischen Politiker für die endgültige Befreiung Europas vom Nationalsozialismus anstoße, dann sage ich Ihnen: Her mit dem Champagnerglas! Es ist Ihnen unbenommen, dem Nationalsozialisten nachzutrauern, aber es ist unser Privileg, die Befreiung Europas ... zu feiern!"

Broukal entschuldigt sich: Er habe nicht die Regierung, sondern Jörg Haider gemeint.

Foto: Reuters

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Alfred Gusenbauer, 7. Juni 2004

Bei der Debatte über die "EU-Sanktionen" herrschte im Nationalrat laut SP-Chef "absolute Pogrom-Stimmung". Herbert Haupt ist "menschlich erschüttert" und fordert Gusenbauer auf, "endlich Geschichte zu lernen".

Foto: AP

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Im Gegensatz dazu Deutschland.

Bundestagsabgeordneter Martin Hohmann: "Mit einer gewissen Berechtigung könnte man im Hinblick auf die Millionen Toten dieser ersten Revolutionsphase (nach 1917) nach der Täterschaft der Juden fragen."

Juden seien in großer Anzahl sowohl in der Führungsebene als auch in Erschießungskommandos der Tscheka, des kommunistischen Geheimdienstes, aktiv gewesen. "Daher könnte man Juden mit einiger Berechtigung als Tätervolk bezeichnen. (ARD, 30.10.2003)

Hohmann wird umgehend aus der Bundestagsfraktion ausgeschlossen, ein Parteiausschluss-Verfahren läuft.

Fot: APA/dpa

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Herta Däubler-Gmelin, 18. September 2002

In einem Gespräch mit Gewerkschaftern in ihrem Wahlkreis wirft die deutsche Justizministerin (SPD) US-Präsident George Bush laut "Schwäbischem Tagblatt" vor, mit einem Irak-Krieg vor allem von innenpolitischen Problemen ablenken zu wollen: "Das hat auch Hitler schon gemacht."

Die Ministerin tritt am 23. September 2002 zurück.

Foto: APA/dpa