Der Verzicht auf Krawatten reduziert das Risiko der Übertragung von Krankheitserregern ... noch wichtiger wäre es allerdings, die Hände zu waschen.

Foto: PhotoDisc
London - Krawatten von Ärzten mögen zwar das Ansehen der Mediziner erhöhen, sie steigern aber auch für die Patienten das Infektionsrisiko. Eine Untersuchung in einem New Yorker Krankenhaus ergab, dass nahezu jede zweite Krawatte mit Krankheitserregern kontaminiert war, darunter potenziell gefährlichen Bakterien wie Staphylococcus aureus oder Pseudomonas aeroginosa. "Die Studie wirft die Frage auf, ob das Tragen einer Krawatte im besten Interesse unserer Patienten ist", bilanzierte Untersuchungsleiter Steven Nurkin.

Anlass der Untersuchung war die Beobachtung, dass die Krawatten bei Arztvisiten oft mit den Patienten in Kontakt kommen. Die Analyse ergab, dass 20 der insgesamt 42 untersuchten Schlipse von Keimen besiedelt waren. Bei dem Sicherheitspersonal der Klinik war dagegen nur jede zehnte Krawatte kontaminiert.

Hände waschen noch wichtiger

Der ebenfalls an der Studie beteiligte Mediziner Ed Mangini sagte allerdings dem Magazin "New Scientist", die Bedeutung von Krawatten bei der Übertragung von Krankheiten sei deutlich geringer als etwa die der Hände. "Wenn wir die Leute wenigstens dazu bringen könnten, zwischen den Patienten ihre Hände zu waschen, könnten wir die Infektionsrate drastisch senken", betonte Mangini. (APA/AP)