Mit Stöckelschuhen im Kuhdreck:
Das freut den Bauern und schockiert das Bürgertum. "Unser Bauernhof" heißt der jüngste Beitrag zur Vervollkommnung unserer ganz persönlichen wunderbaren Welt des Stumpfsinns, beigesteuert von Kabel 1.
Die Bauersleute möchten ausspannen, Knechte und Mägde wurden angeheuert. "Wie zwei Barbies und Ken, aber stark gealtert", erscheint der Bäuerin das aufgedonnerte und im Cadillac anreisende Trio. Ein zweiter Konterpart wurde ebenfalls gefunden: Fleischermutter Kleps aus Hamm trudelt mit den Ihrigen ein. Wir ahnen: Konflikte!
Wie von Jauche durchsetzte Landluft ist das, was folgt:
Der Ken-Opa will am ersten Tag heim, der Barbie-Tochter schläft angesichts der engen Schlafstatt das Gesicht ein, und überhaupt haben sich alle das "nicht so hart" vorgestellt. Lobet die Landwirtschaft! Und dazwischen ausgiebige Kameraschwenks auf die Barbie-Dekolletés. Im Bild: Bauer Hans-Gerd Eyberg.
Eines lässt sich vorweg sagen:
Nicht viel anders wird es sein, wenn RTL "Die Farm" bestückt oder Pro Sieben auf "Die Alm" schickt. Wie ungleich leichter tun sich da die Amerikaner: Paris Hilton und Nicole Richie üben die Kunst der Übertreibung und liefern in ihrer Zickigkeit eine vortreffliche Show. "Unser Bauernhof" ist müder Abklatsch davon, spießiger geht's wirklich nicht mehr. Im Bild: Familie Kleps. (prie/DER STANDARD, Printausgabe, 4.6.2004)