Pfingstsonntag war's, der Halbmond schien helle ...

Just an diesem Tag, dem fünfzigsten nach Ostern, klettert bekanntlich der Heilige Geist vom Himmel herab, die Welt zu erleuchten. Und das tat er auch diesmal. Der Heilige Geist also strahlte, was das Zeug hergab nach 2000 Jahren. Er erleuchtete die ganze Welt. Auch den ORF. Heraus kam ein Themenabend über Soraya. Vier Stunden lang wurde das Phänomen der unfruchtbaren Kaiserin aller Perser analysiert.

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Der Sender mit dem Auftrag

scheute am hohen Festtag keine Kosten. Experten aus aller Welt waren geladen, auf die sachkundigen Fragen der Ingrid Thurnher hin Intimstes preiszugeben: "Wofür hat sie sich interessiert?" - "Mode war ihr das Wichtigste." (eine Gesellschaftskolumnistin). "Ein Hendl hat damals 28 Schilling gekostet" (Balthasar Hauser, Bild, "Stanglwirt", in dessen Haus Soraya gern abstieg).

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"Sie war ein ganz, ganz lieber und bescheidener Mensch",

meinte Rita Howell, Bild Mitte, zwölf Jahre lang die Lebensgefährtin von Sorayas Bruder. "Sie war eine labile Frau" (Cornelius Münemann, rechts im Bild, noch immer Lebensgefährte der Cousine Sorayas). "Das Begräbnis - es war tragisch. Die Kirche war nicht voll" (Monika Scheurer, links im Bild, Soraya-Freundin aus Bayern).

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Hinzuzufügen bliebe dem nur die mystische Dimension,

sehen doch manche Theologen im Heiligen Geist das weibliche Element Gottes. Soraya also die weiße Taube, den muslimischen Persern erschienen, sie modisch zu erleuchten. Wie dem auch sei: Freuen wir uns auf das kommende Pfingstfest - Farah Diba ante Portas! (cia/DER STANDARD; Printausgabe, 1.6.2004)

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