Berlin- Die meisten Studierenden in künstlerischen
Fächern sind Frauen, auf den Chefsesseln von Kultureinrichtungen
dürfen sie aber einer Studie zufolge nur selten Platz nehmen. Zu
diesem Ergebnis kommt in Deutschland die Untersuchung "Kunst und
Kultur von Frauen II", die der Deutsche Kulturrat am Freitag in
Berlin vorgestellt hat. Vor allem in den Bereichen Film, Theater und
Orchester spielen Frauen demnach eine untergeordnete Rolle. Die
Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Doris Ahnen, bezeichnete das
Ergebnis als "nicht zufriedenstellend", sie nannte aber keine
konkreten Zahlen.
Neue Netzwerke
Ahnen kündigte an, neue Netzwerke von Künstlerinnen zu schaffen
und vorhandene auszubauen. Darüber hinaus strebt sie eine Anhebung
des Anteils von Professorinnen an Kunsthochschulen an. Der
Vorsitzende des Deutschen Kulturrates, Max Fuchs, appellierte an die
Einrichtungen, Frauen vermehrt Leitungspositionen anzuvertrauen.
Zudem forderte er, ein größeres Augenmerk darauf zu richten, "dass
Künstlerinnen an Preisen und Stipendien stärker partizipieren".
Kriterien
In der Studie wurde über einen Zeitraum von sechs Jahren (1995 bis
2000) untersucht, inwieweit Frauen Leitungsfunktionen in
Kultureinrichtungen übernehmen und wie stark sie an Förderprojekten
teilnehmen. Die Untersuchung wurde von der Kultusministerkonferenz in
Auftrag gegeben. (APA/dpa)